>>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Alles zum Thema Landyschoner über 40 km/h...
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FBW
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Beitrag von FBW »

Hallo beisammen,

vor etwas mehr als 40 Jahren (!) ist bei mir der erste englische Patient eingezogen.
Eine schon damals super seltene CCM. Seit nunmehr 25 Jahren steht sich der Apparat die Reifen eckig.
...allerhöchste Zeit um das Ding zu reaktivieren.

Heute hab ich erst mal das Moped, von der bisherigen Ruhestätte, in die Werkstatt umgebettet :D


Bild



vortsetzungsfolgende Grüße
Frank
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christophe
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von christophe »

Einfach schön, Zuerst würde ich den Hubwagen mal revidieren 8-)

Cool, liebe Grüsse Christopher
Hugru
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von Hugru »

Das is eine geile Maschine!!!
Wunderschöne Details… die gelochten Bremstrommelhalter!
Einfach stark!
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FBW
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von FBW »

christophe hat geschrieben: Sa 15. Jul 2023, 06:43 Zuerst würde ich den Hubwagen mal revidieren 8-)

Hallo Christopher,

da gibt es nix zu reparieren. Das Ding funzt einwandfrei. Nur wenn ich, abweichend von der Idee des Konstrukteurs das Moped längs drauf stellen will brauche ich die Holzlatten als Unterbau. ...öhmm, wenn ich da eine Platte anschraube, dann könnte ich...
O.k. das Ding knöpfe ich mir doch mal vor :D


Hugru hat geschrieben: So 16. Jul 2023, 09:49 Das is eine geile Maschine!!!
Wunderschöne Details… die gelochten Bremstrommelhalter!
Einfach stark!

Hallo Hugo,

ja, der Apparat hat was. Auch wenn, zu einem vernünftigen Motor, so in etwa 7 Zylinder fehlen Bild hat er seine Fuhrparksberechtigung. Das Ding ist auch nicht nur britisch und exotisch, das kann auch richtig was. Unter anderem ist das ein perfekter „Fuel to noise converter“ Bild
...mit etwas Glück können wir im Fortgang des Threads darauf zurück kommen.


Da ich befürchte, dass so gut wie niemand die Motorradmarke CCM kennt, hier noch ein paar Worte:
Alan Clews kaufte 1970 die Reste der BSA Motocross-Rennabteilung auf und gründete damit die Firma Clews Competition Machines (CCM).
Die bis Anfang 1981 gebauten Motorräder basierten auf dem BSA-B50-Viktor Motor. Diese wurden aber tiefgreifend modifiziert.
Unvergleichlich ist die Leistungsentfaltung und der Klang der Motoren. Nicht von ungefähr nennt man die Dinger "The Rolling Thunder"

Mein Moped ist von Ende 1980 und somit eine der letzten, auf dem BSA Motor basierenden, CCM. Aufgrund finanzieller Probleme wurde CCM, Anfang 1981, von Armstrong übernommen. Die Armstrog-CCM hatten Rotax Motoren. Danach ging die Firma durch weitere Hände, 2004 kaufte Alan Clews das von ihm gegründete Unternehmen zurück. Clews verstarb 2018. Die Marke ist noch heute in Familienbesitz.
https://www.ccm-motorcycles.com/



Zurück zu meiner CCM. Die ist das große "Sparmodell" von 1980.
Also die hier, mit 580 cm³

Bild


Es gab, ab Werk, einiges an spezial Zubehör. So konnte man sich sein Wunsch-Bike zusammenstellen.
Meine hatte nur die aufpreispflichtigen White-Power Federbeine. Die hab ich später durch Müller-Dämpfer ersetzt.

Bild


Hier noch die parallel erhältliche "Vollfettstufe"

Bild

Bild



Ein Club-Kollege hatte sich die CCM als Motocross Maschinen neu gekauft. Die CCMs gab es nur so, also ohne Zulassung. Keine Ahnung wie er das hin bekommen hat. Das Ding hat via Einzelabnahme "TÜV". M.W. das einzige Motorrad dieser Marke in Deutschland!!!

Aber, der Kollege kam nie mit dem Motorrad zurecht. Da musste ich ja helfen. Ende 1982 hab ich ihm die Kiste abgekauft (unglaublich, ich werde alt). Als erstes hab ich das Moped komplett zerlegt und neu aufgebaut. Bilder gibt es leider keine.


Danach sah sie so aus.

Bild


zweirädrige Grüße
Frank
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christophe
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von christophe »

Musst noch zufügen, dass du da recht Staub aufgewirbelt hast und einige Pokale heim gebracht hast und grosse Marken im Gelände locker einfach hast stehen lassen, dich Taktik und guter Kentnisse der Physik ;-)

schmunzelnd und respektvolle Grüsse Christopher
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FBW
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von FBW »

christophe hat geschrieben: So 16. Jul 2023, 21:08 Musst noch zufügen, dass du da recht Staub aufgewirbelt hast...
Staub aufgewirbelt, ...eher nicht, feuchtes Terrain war mir immer lieber :D


So ein Moped ist natürlich ein reinrassiges Wettbewerbsgerät. Ich bin damals Motorrad-Geländesportrennen gefahren. International als Enduro Sport bekannt.

In der klassischen Form des Enduro ist ein vorgegebener Kurs (eine Rundstrecke von 40 bis 80 km :o ) in einer bestimmten vorgegebenen Zeit drei- bis fünf mal zu durchfahren. Ein Rennen läuft somit über 200 bis 250 km auf mindestens 60% unbefestigtem Geläuf. Wird das Zeitlimit nicht geschafft, bekommt man Strafzeiten. Um einen eindeutigen Sieger zu ermitteln, befinden sich auf der Runde die sogenannte Sonderprüfung. Dies ist ein abgesteckter Kurs mit 3,5 bis 7 km Länge. Die in dieser Sonderprüfung erzielten Zeiten werden addiert und ergeben dann mit eventuellen Strafzeiten aus der großen Runde das Endresultat.
Nettigkeit am Rand: Fremde Hilfe darf man keine in Anspruch nehmen. Nur beim Tanken und Luft kontrollieren darf jemand helfen. Alle anderen Arbeiten und Reparaturen musste man als Fahrer selbst durchführen. Man darf auch kein Rad wechseln. Hat man einen Platten muss der Schlauch gewechselt werden. Zeit für Reparaturen ist natürlich keine Berücksichtigt. Die Reserve muss man raus fahren! Bild
...noch besser, man fährt so, dass nix kaputt geht! :D

Gestartet wird in den verschiedenen Klassen. Damals waren dies die Klassen bis 80 cm³, bis 125 cm³, bis 250 cm³, bis 500 cm³ und über 500 cm³ ( über 500cm³ musste das Moped einen Viertakt-Motor haben) und Motorräder mit Seitenwagen.

Die Fahrer wurden in A- und B-Liezens eingruppiert. B-Lizenz, also 2. Liga bekommt man als "Anfänger" und man fuhr um den OMK-Pokal.
Je nach Platzierung, in den OMK-Pokal-Läufen, bekam man Punkte. 10 für einen 1. Platz, 9 für den 2. etc. Diese Punkte sammelten sich 3 Jahre an, dann verfielen sie. Ab 65 Punkte durfte man A-Lizenz fahren, ab 90 Punkte musste man. Mit der A-Lizenz fährt man um die Deutsche Meisterschaft. Also gegen die Werksfahrer.

D.h. wenn man als Privatfahrer was reißen will, muss man das in der B-Lizenz tun. Gegen die Werksfahrer hat man eh keine Chance.

Vor der CCM bin ich zwei Jahre mit 420er bzw 495er KTM in der Klasse bis 500 cm³ gefahren.

Also mit sowas:

Bild


Das nicht Staub aufwirbeln sah dann so aus:
Hier mit der 495er KTM.

Bild


Hier mit der CCM.

Bild



Bewegte Bilder hab ich nur diese. Die Qualität ist so na ja, Das war mal Super 8 Film, von da auf Video und dann digitalisiert. :P
...aber besser als nix.
Das Video ist, wie das Bild oben, von 1983. Das Rennen war in Unter-Schönmattenwag (umgangssprachlich Schimmeldewog :lol: ) im Odenwald (unweit vom Landy-Treffen). Der mit weißem Helm, blauer Jacke mit weißen Ärmeln bin ich.

https://www.dropbox.com/s/7161rfqgbv1av ... 3.mp4?dl=0


Wie man sieht war das mein Wetter. Ergebnis: Klassensieg und 3. Schnellster der Veranstaltung (inkl. der A-Lizenzler) Bild


ganzschönflotte Grüße
Frank
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Auf der Suche...

Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von WBW »

Auf Franks- Übungsgelände durfte ich zwei drei Runden drehen... würde sagen... so vor 30 Jahren?
Ich wusste nicht, dass ich so viele Muskeln haben.

Grüße
Wolfgang
>> Es ist nie falsch, das richtige zu tun <<
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FBW
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von FBW »

WBW hat geschrieben: Mo 17. Jul 2023, 10:36 ...würde sagen... so vor 30 Jahren?

...ich glaube das waren eher 40 Jahre :D

Gruß
Frank, der jüngere
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FBW
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von FBW »

Hugru hat geschrieben: So 16. Jul 2023, 09:49 Wunderschöne Details… die gelochten Bremstrommelhalter!
...ach ja, da wollte ich noch was dazu schreiben.

Tja, und die Löcher, u.a. in den Bremsanker dienen der Gewichtsreduzierung. Klar, das sind nur ein paar Gramm. Wenn man aber kg sucht muss man bei Gramm anfangen. Man sieht, da sind später noch einige Löcher dazu gekommen (grün umrahmt im Bild unten).
Darüber hinaus hab ich Schraubenköpfe angebohrt, Stahlschrauben durch selbstgemachte Alu oder Titanschrauben ersetzt und und und. Letztendlich hab ich bestimmt 1,5 bis 2 kg gefunden.

Die CCM hatte startfertig, vollgetankt, inkl. Werkzeug und der o.g. Modifikationen schlanke 114 kg gewogen. Das war damals ein absoluter Spitzenwert.



Es kommt aber nicht nur auf das Gewicht an. Bei den Wettbewerben ist die Vorbereitung von Mann und Maschine entscheidend. Dass man bei einer Streckenlänge von über 200 km eine gewisse Fitness braucht steht außer Frage. Das fahrerische Können spielt natürlich auch eine große Rolle.

Doch wie sagte schon Stirling Moss:

“In order to finish first, you first have to finish.”

Oder anders formuliert: In der ersten Runde kann man nicht gewinnen aber durchaus verlieren! Bild


Somit spielt ein Fahrstiel den Mann und Maschine durchhalten kann eine entscheidende Rolle.
Darüber hinaus muss man das Moped perfekt vorbereiten:

Bild


Am Bild oben sind einige meiner Modifikationen zu sehen:

1) Über das Ventil ist ein Schlauchstück gestülpt. Das obere Ende ist mit einem Kabelbinder zugezogen. Wie beim 4x4 spielt man viel mit Luftdruck. Oft lässt man vor der Sonderprüfung Luft ab und platziert nach dem Ende einen Helfer, der einem die Luftpumpe reicht um für die große Runde mehr Druck in den Reifen zu fahren (reduziert die Gefahr eines Platten).
- Bei Fahrten im Schlamm ist die Innenseite der Felge oft komplett mit Pampe zugesetzt. Das Ventil bleibt unter dem Schlauch sauber.

2) Über dem Ventil ist mit Klebeband eine Markierung. Steht die Pampe so hoch, dass man das Ventil nicht mehr sieht findet man es trotzdem schnell.

3) Die Speichen sind mit Klebeband miteinander verbunden. Reißt eine Speiche, sticht die nicht in den Schlauch.

4) Unter der Gabelbrücke gibt es eine Verstärkung für den Frontkotflügel. So reißt der nicht so schnell ein. An der Verstärkung ist, mit einem Gummi, eine modifizierte Kombizange befestigt.

5) Original ist der Öleinfülldeckel nur mit einem Gabelschlüssel zu öffnen (für Motocross i.O.). Der Deckel ist modifiziert, dass man ihn von Hand öffnen kann. Er ist mit einer Schnur unverlierbar gesichert.

6) Die Griffgummis sind zusätzlich mit Draht gesichert. Damit kein Wasser drunter kommt und er nicht lose wird.
Bei Rennen im Schlamm kommt hinter die Lampenmaske ein schmaler Stoffstreifen der mit einem Kabelbinder am Lenker gesichert ist. Fällt man in die Pampe sind die Griffe und die Handschuhe voll Schmodder. Dann dreht sich der Gasgriff unter dem Handschuh durch. Da kommt man nicht mehr weit.
Dann zieht man den Lappen vor und legt den auf den Gasgriff und schon hat man wieder Grip :D

7) Im Lenker ist Schweißdraht in verschiedenen Stärken versteckt. Sollte mal eine Schraube locker sein, kann man damit anbinden...

8) Man erkennt einen Kerzenschlüssel und eine Zündkerze. Letztere in Wasserdichter Box.

9) Möglichkeit um einen Schlauch (3,5x19 > der passt zur Not vorne und hinten) oder eine Reifenfüllflasche zu befestigen.

10) Die Halterungen der Sitzbank sind auf Splinte (natürlich unverlierbar) umgebaut. So kommt man ohne Werkzeug an LuFi und Vergaser. Kann den Tank abnehmen und kommt an die Zündspule.

11) Die Bremse ist mit Gummi gegen ungewolltes Verstellen gesichert.

12) Zusätzlich zu den Federn wird der Ständer via Gummi oben gehalten.

13) Der Ständer wurde gegen einen verlängerten KTM Ständer ersetzt. Damit steht das Moped so hoch, dass man das Hinterrad unter dem Kotflügel durch bekommt. Nur so kann man schnell wechseln.

Was man nicht sieht:
- Da gibt es noch ein Ersatzkettenschloss.
- An der Steckachse hinten ist ein modifizierter Schlüssel befestigt mit dem die Achsen und sonstige Schrauben gelöst werden können.
- Hinter der Lenkermaske gibt es einen modifizierten Schraubendreher
- Am Rahmen (dort hat das Rohr den gleichen Ø wie der Lenker) ist ein Ersatz Brems-/Kupplungsgriff befestigt.
- Am Rahmen ist eine modifizierte CO2 Patrone (die vom 5L Bierfass) inkl. Ventiladapter befestigt. Nach einem Plattfuß füllt man damit den Schlauch.
- ganz hinten um den Endschalldämpfer (wo er nicht so heiß wird) ist Gewebeklebeband gewickelt...damit hab ich schon mal, auf der Strecke, einen zerbrochenen Gasgriff repariert...
usw.


auchdamalsschonwildgebastelte Grüße
Frank
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Mirkoaeo
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von Mirkoaeo »

Wow, tolle Story. Sowas hat nicht jeder als Hintergrund. Freue mich schon auf weiteres
Grüsse aus CZ,
Mirko
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christophe
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von christophe »

Beeindruckend, die Details Herr Ingscheniör! Der schnellste ist nicht immer der 1. Sehr schön.

Jetzt noch deine Pokale bitte ;-)

Faszinierte Grüsse Christopher
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FBW
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von FBW »

christophe hat geschrieben: Mo 17. Jul 2023, 13:15 Jetzt noch deine Pokale bitte ;-)
...die verstauben alle im Keller :D





Aber mal so aus dem Nähkästchen geplaudert:

- Das erste Jahr mit der 420er KTM. Da lernt man, mit etwas Glück, wie der Hase so läuft.
- Das zweiten Jahr bin ich mit der 495er recht gut unterwegs gewesen.
- Als ich mich für die CCM interessiert hatte wollte ich natürlich vorher mal mit dem Apparat fahren. Obwohl das Ding stark vernachlässigt war und u.a. nicht so wirklich sauber lief war ich auf Anhieb schneller als mit der KTM. Trotz mehr Gewicht und weniger Leistung. Die Motorcharakteristik hatte mir viel viel besser gelegen. Ich war ein 4-Takt-Fahrer und wusste es nicht, da ich vorher noch nie 4-Takter gefahren bin.
Mit der CCM hatte ich einen Klassensieg gefahren und hab's zwei drei weitere mal auf's Podest geschafft. Am Ende der Saison musste ich schon Punkte sparen, damit ich im Folgejahr nicht A-Lizenz fahren musste.
Am Ende der Saison war ich in der Klasse über 500 cm³ 5. im OMK-Pokal (Deutsche Meisterschaft 2. Liga) und 3. in der Gaumeisterschaft (über alle Klassen).

Das Sportliche Ziel war:
- '84 im OMK-Pokal unter die ersten drei zu kommen. Danach hätte ich A-Lizenz fahren müssen.
- In 1988 fand die 64. Internationale Sechstagefahrt (Weltmeisterschaft) in Deutschland statt. Da wollte ich mitfahren (dürfen) und das Rennen "in Wertung" beenden. Platzierung egal. Wer da als nicht Werksfahrer durch hält ist so was wie Sieger :D


- Leider wurde daraus nix. Bei einem Fahrerlehrgang mit Ludwig Reinbold (damals amtierender 500er Meister im MotoCross) hab ich mir bei einem Sturz das Becken gebrochen... Die Ärzte meinten, ich soll den Helm an den Nagel hängen... :cry:


ausnahmsweisemalgehorchende Grüße
Frank
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von tonner »

Hallo Frank,

Danke für die beeindruckende Geschichte hinter dem Motorrad. Da hängt sicher eine Menge Herzblut dran😁

Grüße
Udo
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von christophe »

Danke Frank fürs Nähkästchengeplaudere. Ja, man muss aufhören, wenns am schönsten war können. Respekt. Aber sag, warum steht das Radel in der Werkstatt, was hast Du von ?

Ich ahne was....

Aufgeladene Grüsse Christopher
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Re: >>> CCM 580 oder "The Rolling Thunder" <<<

Beitrag von FBW »

christophe hat geschrieben: Mo 17. Jul 2023, 19:59 Aber sag, warum steht das Radel in der Werkstatt, was hast Du von ?
Hallo Christopher,

Man(n) muss wissen, dass mir vor ca. 35 Jahren die Zündanlage kaputt gegangen ist. Verbaut war eine MotoCross-Zündung. Also eine kleine Lima die nur Zündstrom macht und eine "Black Box" inkl. Zündspule.

Bild


Leider hab ich nirgend wo originalen Ersatz bekommen. Eine Alternative war eine Bahnsport-Zündung. Die hat mir ein Händler mit Connections nach GB besorgt. Diese Zündungen wurden im Rennsport (Rundstrecke, Speedway u.ä.) eingesetzt wo man auch das letzte PS sucht. Die LiMa kann somit ersatzlos entfallen.

Bild


In der Box ist ein Akku und die komplette Zündelektronik. Rein geht nur das Kabel vom Trigger und raus kommt das Zündkabel.
Mit voller Ladung hält der Akku, bei konstant 3.000 U/min ca. 14 Stunden. Da kommt man schon weit.
Den Akku kann man an jeder 12V Autobatterie aufladen.

Das Ding hat perfekt funktioniert. Der Ballermann ist damit super angesprungen. Leider hat der Box das rumstehen nicht gut getan.
Irgend wann konnte man den Mulitpol-Stecker der zwischen fahren und aufladen umgesteckt werden musste, nicht mehr abziehen.
Das ist aber alles schon über 25 Jahre her. Also bevor auch die kleinste Hinterhofbude einen edlen Internetauftritt hatte.


Vor drei Wochen kam ich auf die Idee mal die Bild zu machen.
Siehe da, nach zwei Minuten hatte ich den Hersteller der Akku-Box gefunden. Bild

Interessant, die haben sogar eine Vertretung auf dem Kontinent :o
Im laufe der Konversation hab ich erfahren, dass die Firma eine zwei Mann Show ist. Zwei Brüder, der eine wohnt in GB der andere in France.

Noch interessanter: Nach 35 Jahren hab ich erst jetzt bemerkt, dass die originale CCM-Zündung und die Akku-Box vom gleichen Hersteller war :P
Also hab ich die Spielsachen abgelichtet und dem France-Mann Bilder geschickt. Ob man da noch was Reparieren kann bzw ob er Ersatz hat.

Er meinte, die Akkubox müsste er reparieren können. Die Black-Box ist bestimmt tot. >> alles eingepackt und in die Grande Nation geschickt.


Tja, manchmal kommt es anders. Die Akkubox war tot. Siehe Bild unten. Der ausgelaufene Akku hat ganze Arbeit geleistet.

Bild


Aber die Black-Box funzt einwandfrei. Vermutlich hat die MotoCross-LiMa die Grätsche gemacht und keinen Saft mehr an die Box geliefert. Die hat dann, verständlicher Weise, den Dienst quittiert.

O.k. dann kauf ich eine neue Akku-Box. Die haben die noch im Programm.
Der France-Mann meinte. Die baut sein Bruder in GB. Der ist aktuell 16 Boxen im Lieferrückstand. Er ist unlängst 82 geworden. Das könnte dann doch länger dauern bis ich meine Box bekomme :oops:

ABER! Er hätte mit seinem Bruder telefoniert und einen Plan geschmiedet! :shock:
- Er räumt meine Akku-Box aus.
- Baut einen neuen Akku ein.
- Als Elektronik nimmt er meine funktionierende Black-Box.

Das ginge schnell und preiswert Bild

>> Guter Plan :D

Tja, und die CCM steht nun in der Garage, weil ich noch den Trigger ausgebaut hab und zusammen mit der originalen LiMa nach France geschickt habe. So kann dort die komplette Zündung getestet werden. Er prüft auch ob die LiMa tatsächlich tot ist.


Tja, und dann könnte ich mal wieder das Donnergrollen starten Bild

...wenn da nicht noch ein paar Standschäden wären. Wie z.B. die Anschlaggummis der Federbeine. Die haben die Konsistenz von Marmorkuchen:

Bild


..ach ja, >> Ölfilter << !! ...das ist auch noch ein abendfüllendes Thema.



fortsetzungsfolgende Grüße
Frank


PS: Apropos Donnergrollen. Hier noch ein Video über die Anfänge von CCM.
Ab Minute 2:15 grollt der Donner :D
https://www.youtube.com/watch?v=P05fthAXSzE
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