Nachdem ein paar Jahre "easy driver" (siehe Mustang Thread) ins Land gezogen waren, verspürte ich mal wieder dieses altbekannte Kribbeln nach einem neuen Spielzeug. Offen sollte es sein (noch ein Schönwetterauto) und bitte nichts deutsches. Mmmmh - Italien? Frankreich? Mein Budget reicht leider ganz knapp nicht für einen Ferrari 250 SWB California Spider ... also musste ich deutlich bescheidener werden. England! Zölliges Werkzeug (für Kleinigkeiten) ist seit Projekt Mustang reichlich vorhanden - also mal sehen. Etwas schrullig sollte es sein, nicht zu kompliziert in der Technik - Jaguar fällt aus - bleiben neben ziemlichen Exoten nur MG, Austin Healey und Triumph übrig. Ich hatte früher mal einen MG GTB - der stand mehr als das er fuhr (hat mich auf dem Weg zu einem geplanten Rendezvous schmächlich im Stich gelassen - vielleicht wäre mein Leben dann anders verlaufen ... Danke MG - alles richtig gemacht!)
Die Entscheidung zwischen Austin Healey und Triumph wurde mir dann aber abgenommen. Beim Abendessen mit Freunden kam das Gespräch auf meine innere Unruhe bzgl. eines neuen fahrbaren Untersatzes. Eine gute Freundin von mir konnte mit den gesuchten Fahrzeugen so gar nichts anfangen und fragte nach Beispielbildern. Beim Betrachten dieser Bilder sagte sie zu mir, dass eines der Fahrzeuge von der Form her so aussähe, wie ein Fahrzeug was in ihrer Firmentiefgarage unter einer Plane seit ein paar Jahren unbeachtet rumstehen würde. Die Firma war eine große Versicherung in Düsseldorf, die sich einige Zeit lang, bedingt durch die Leidenschaft des Vorstandsvorsitzenden, als Sponsor/Ausrichter für Oldtimer-Veranstaltungen und -Rallys betätigt hatte. Und aus diesem Grund sich, ohne Rücksicht auf Kosten oder Zeit, einen top-restaurierten eigenen Oldtimer gegönnt hatte. Wie so oft in Großkonzernen - Vorstandsvorsitzender weg - Sponsoring weg - andere Geschäftsstrategie und der Oldtimer geriet in Vergessenheit. Ob da wohl was geht? ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sich unter der Plane verbarg ... das kann man ändern. Ein paar Tage später, eingeschleust in die Tiefgarage von besagter Freundin, mal einen Blick unter die Plane geworfen ... Herzstillstand - freudige Erregung - Sabbergefühl - Plan geschmiedet.
Ein paar Tage später hatte ich einen Termin bei besagter Versicherung und bot mich selbstloserweise an, das Stück Altmetall aus der Tiefgarage zu entsorgen. Zu meinem eigenen Erstaunen stieß mein Ansinnen nicht auf taube Ohren, denn man habe sich bereits intern vor einiger Zeit mit der "Lösung des Problems" beschäftigt, das Thema aber noch nicht ernsthaft angegangen. Mich würde ja geradezu der Himmel schicken ... und wenn es schnell geht, macht auch nix. Das Auto war firmenintern wahrscheinlich schon auf 1 € abgeschrieben, so richtig Ahnung hatte mein Ansprechpartner von Marktwerten auch nicht, sondern war froh über meine Unterstützung als ich ihm Marktwerte von vergleichbaren Fahrzeugen (zugegeben in Zustandsnote 4) offerierte. Dann habe ich noch etwas gejammert wegen möglicher Folgekosten durch lange Standschäden, ungewisser Zustand der Technik etc. - und der Deal war gemacht. Zur beiderseitigen Zufriedenheit (wobei meine wohl ein vielfaches höher war). Zwei Tage später habe ich das Altmetall aus der Tiefgarage ziehen lassen und sofort zur englischen Klassikerwerkstatt meines Vertrauens bringen lassen. Als Zugabe zum Fahrzeug bekam ich noch einen dicken Ordner mit vollständiger Fotodokumentation der durchgeführten nuts-and-bolts Restauration inkl. aller Belege. Beeindruckend - es wurden wirklich keine Kosten und Mühen gescheut.
Matching Numbers, British Hertiage Zertifikat - ursprünglich zwar außen gelb und innen schwarz, jetzt außen tiefschwarz mit kompletter Lederausstattung in grün und nie genutztem Verdeck und Spritzdecke ebenfalls in grün. Zwei Tage technische Durchsicht in der Werkstatt, nur Flüssigkeiten getauscht, Vergaser eingestellt, neue Reifen drauf - und fertig. TÜV-Abnahme ohne Mängel.
Keine Bilder der Restauration - nur das erstandene Schnäppchen:
Gary - Triumph TR3a - Baujahr 1958 - gelaufene Kilometer 51.000 (original) - 100 PS - Leergewicht 902kg. Der ist um die ersten Porsche (1958) Kreise gefahren. Etwas zickiges Fahrverhalten - das Heck führt teilweise ein Eigenleben - aber macht auf Landstraßen riesig Spaß. Auf Autobahnen nicht - da wird man gerne mal übersehen ...
Manchmal braucht man einfach Glück ...
Manchmal muss man Glück haben ...
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Manchmal muss man Glück haben ...
Beste Grüße
Tom
Tom
- tonner
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Re: Manchmal muss man Glück haben ...
Hallo Tom,
der TR ist ein wirklich flinkes Gerät, ich durfte vor einiger Zeit mal einen 90PS TR2 fahren, einfach klasse!
Das mit dem lenkbarem Heck finde ich gar nicht so schlecht, es passiert ja immer gleich, da gibt es andere Sportwagen aus der Zeit die nicht wissen ob sie heute lieber über- oder untersteuern wollen
Grüße
Udo
der TR ist ein wirklich flinkes Gerät, ich durfte vor einiger Zeit mal einen 90PS TR2 fahren, einfach klasse!
Das mit dem lenkbarem Heck finde ich gar nicht so schlecht, es passiert ja immer gleich, da gibt es andere Sportwagen aus der Zeit die nicht wissen ob sie heute lieber über- oder untersteuern wollen
Grüße
Udo
- FBW
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- Wohnort: Nähe Karlsruhe
- Fahrzeug: Shorty > Stage One 88 Softtop . . . Honecker > Stage One 109 SW . . . . . . . . . . . Big Sandy > 139" Hotspur Sandringham 6 . . Gullwing > Sankey BDR LDB. . . . . . . . . Landyschoner mit V8 :O)
Re: Manchmal muss man Glück haben ...
Hallo Tom,
da hast Du aber Glück gehabt. Der TR scheine eher ein guter 4er zu sein
Trotz ohne V8 würde der bei mir ins Beuteschema passen.
Das kommt mir bekannt vor. Lastwechsel in Kurven bringt die Fuhre nicht nur komplett aus Ruhe sondern auch aus der Richtung
Mein Morgan hatte(!) das auch. Bestimmt gibt es auch für den TR3 einen Panhardstab für die Hinterachse.
Damit ist das Thema erledigt.
achsgeführte Grüße
Frank
...es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!
- christophe
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- Fahrzeug: Serie 1 80' 1950
Serie 2 109' 1962 Dormobile
Serie 3 88' 1980
110 1988 V8 Feuerwehr
Volvo Amazon Kombi
und noch paar Landschoner s. www.oldtimerschrauber.ch
Re: Manchmal muss man Glück haben ...
Hallo Tom, tolle Wagen und gute Geschichten, aber das Dich ein MG B in Stich lässt, hmm, das lässt mich stutzen.
Toller Fuhrpark, zu dem das Dormobile prächtig passt. Geniesse die coolen Wagen!
Liebe Grüsse Christopher
Toller Fuhrpark, zu dem das Dormobile prächtig passt. Geniesse die coolen Wagen!
Liebe Grüsse Christopher
Re: Manchmal muss man Glück haben ...
das ist ein schöner TR3. Sowas hätte mir auch passieren sollen.
Nichts desto trotz habe ich mir vor einigen Jahren auch einen gegönnt.
Ich wünsche Dir viel Spaß mit dem 3er. Solltest Du mal Probleme damit haben kannst Du Dich gerne bei mir melden.
Viele Grüße
Walter
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