Moin Georg,
geolandy hat geschrieben: ↑Di 1. Apr 2025, 11:42
gerade eine weitere Testfahrt absolviert. Das Entfernen der Schläuche für die Schwimmerkammerentlüftung hat keinen erkennbaren Einfluss auf das Motortemperament. Desgleichen leider das Ziehen des Chokes bei Vmax. Bei 115 bis 117 km/h ist Schluss, nach 2 min vielleicht 118 (GPS).
schade. Wäre einer oder beide Schläuche verstopft laufen die Vergaser im Stand über bei Vollast kann sich der Benzinpegel senken und der Motor magert ab und verliert somit Leistung.
geolandy hat geschrieben: ↑Di 1. Apr 2025, 11:42
Zu den Nebelaustritteffekten aus den Überläufen: Der Kompressor der Nebelmaschine bringt bei Zuhalten des Schlauches 1,2 bar. Das Manometer spricht auch sehr feinfühlig an. Im angeschlossenen Testbetrieb jedoch hebt sich die Nadel nicht erkennbar von der Nulllage ab, sodass ich schätzen würde, in den Vergasern können dann kaum mehr als 10 mbar anstehen.
Ich hab das noch nie probiert aber wenn ich das richtig sehe hebt sich der Kolben unter Druck nicht an. Der wird sogar nach unten gedrückt! Aber! Der liegt ja unten nicht dicht auf. Da ist immer ein Spalt. Da mogelt sich der Druck durch und kommt zum Ringspalt zwischen Nadel und Düse. Ich hatte mit viel weniger gerechnet. Da aber 1 bar Druck 1019,72 cm Wassersäule entspricht ist es doch ein leichtes das Benzin im Steigrohr nach unten zu drücken und in die Schwimmerkammer zu blubbern. Der Dampf kommt dann an der Entlüftung raus. Nicht viel, der Ringspalt ist ja eng.
Soweit erklärbar und sollte auch normal sein.
geolandy hat geschrieben: ↑Di 1. Apr 2025, 11:42
Und der Nebelaustritt ist recht heftig. Entfernt man gleichzeitig die Dämpferkolben, verlagert sich sofort der Dampfaustritt:
Jetzt kommt nichts mehr aus den Überläufen. Inwieweit das "normal" ist, entzieht sich meinem Verständnis.
Klar! Man sieht, dass zwar viel Rauch austritt aber der Druck nimmt stark ab. Ich denke auch am Ölmesstab kommt so kein "harter" Strahl mehr. Vermutlich hat der Druck, der faule Hund, so auch keine Lust mehr das Benzin nach unten zu drücken.
geolandy hat geschrieben: ↑Di 1. Apr 2025, 11:42
Aber es geht noch weiter:
Ich sag mal Physik!

...und etwas Chemie oder ist das Thermodynamik?
...egal.
geolandy hat geschrieben: ↑Di 1. Apr 2025, 11:42
Motor kalt, Choke gezogen, Motor startet nach 2 bis 3 Sekunden Orgeln, läuft stabil aber "eckig". Halte ich jetzt einen der Überläufe zu, hebt sich die Drehzahl leicht und der Motor läuft deutlich runder. Für 5 sec, dann geht er aus. Halte ich beide Überläufe zu, geht der Motor SOFORT aus.
Der geschlossene Überlauf führt dazu, dass die Luft nicht entweichen kann. In der Schwimmerkammer herrscht normal Atmosphärischer Druck. Die Pumpe drückt deutlich über atmosphärischem Druck und das Schwimmerventil regelt die Spritmenge ja nicht exakt proportional zum Verbrauch.
Dies führt dazu, dass Pegel in der Kammer steigt. Die Luft in der Schwimmerkammmer, über dem Sprit wird verdichtet. Verdichtete Luft ist schwerer als Luft mit Atmosphärischem Druck. Das führt dazu, dass der Schwimmer tiefer eintaucht und erst bei deutlich höherem Pegelstand das Schwimmerventil schließt. Zusätzlich steht der Sprit nun unter Druck. Die verdichtete Luft übt ja druck auf den Sprit aus.
Sprich: Der Vergaser läuft innen(!) über. Es kommt viel mehr Sprit aus dem Ringspalt und durch das Choke-Ventil als üblich.
Fetteres Gemisch bringt, bis zu einem gewissen Grad Leistung. Darüber ist es nicht mehr zündfähig.
Bei deinem Versuch dreht er hoch, weil die Leistung angestiegen ist. Kurz danach war es zu viel des guten.
geolandy hat geschrieben: ↑Di 1. Apr 2025, 11:42
Ist der Motor warm und der Choke eingeschoben, hat das Zuhalten der Überläufe keinen Einfluss mehr. Vielleicht gibt es dafür eine Erklärung, vielleicht deutet sich hier aber auch eine Fehlfunktion der Chokemechanik an? Dein SU-Vergaser - das unbekannte Wesen

...
Der Choke gibt relativ viel Sprit frei. Deutlich mehr als der Ringspalt (Nadel/Düse) bei Standgas. Somit dauert es, ohne Choke, etwas länger bis zu fett.
Bei Interesse einfach mal länger zu halten...ich bin sicher, da tut sich was. Aber nicht meckern wenn er danach nicht mehr anspringen will.
Puste zur Sicherheit noch die Entlüftungsschläuche durch. Da nisten sich gerne mal Schlupfwespen ein. Daraus ergeben sich die Probleme.
Ich sag mal's mal so. Den Leistungsmangel finden wir an der Ecke nicht.
Mit Ausnahme der lästigen Rückschlagventile und der zu mageren Nadel sind die SU's nicht die Spaßbremsen.
Was Man(n) noch als Schnelltest machen könnte, ein Stück ohne LuFi fahren. Einfach den Schlauch am Querrohr hinter den Vergasern abziehen und dort frei ansaugen lassen. ACHTUNG! Da darf nix rein kommen! Ggf. ein feinmaschiges Gitter drüber und mit Schelle fixieren.
Sollte die Ursache der Mangelleistung und des eckigen Lauf von "zu mager" kommen sollte es mit der Maßnahme noch schlimmer werden.
gegenversuchige Grüße
Frank