Range Vogue SE - das Grauen

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Mirkoaeo
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Das Grauen ackert weiter:

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Immer noch problemfrei bis aus DAS Geräusch, und er meldete jetzt ab und an ein Misfire auf der zugehörigen Bank. Ach ja und die ABS Leuchten bleiben jetzt manchmal an, bei Hängerbetrieb, das ist wohl etwas in der Hängersteckdose etwas unzuverlässig. Beim nächsten Start ist es wieder weg.
Den Pickup mit dem doch noch frischen Motor wollten wir noch nicht quälen und Klima hat auch was...

Und gestern haben wir mit meinem Kumpel, auch ein Classic-Besitzer, seinen neuen Range abgeholt, diesmal kein Classic :-)

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War mal eine angnehme Abwechslung, die Fahrt war natürlich höchster Genuss, die Komfortfeautures manchmal etwas abstrus und das ganze dann doch mit typischen englischen Macken. Ich durfte die 150 km fahren, wenn ich ihn schon mit dem LR-Virus angesteckt habe. Zuerst standen aber 2 Stunden Einschulung an und da hatten wir die Schnauze schon ziemlich voll und wollten nur noch los. Ich denke da werden in 30 Jahren keine Kontrolleluchten mehr drinnen leuchten :D
Grüsse aus CZ,
Mirko
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tonner
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von tonner »

Hallo Mirko,

Zwei Stunden Unterweisung bevor man losfahren kann🤪
Aber trotzdem sicher eine spannende Erfahrung!

Grüße
Udo
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Mirkoaeo
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Nochmal den Indian Summer genutzt:

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Aber jetzt hat er wohl doch genug - Die Wohnungen sind zu Ende gebaut, und von unten hoert man ein Brummen der Kardanwellen (-gelenke?), das Zwitschergeräusch des Motos will ich endlich angehen und lackiert gehört er jetzt auch mal...

Aber ist eben ein Land Rover, und die sind nicht fehlerfrei, wie auch mein Sohn vorgestern auf dem Spielplatz erfuhr:

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Gruesse aus CZ,
Mirko
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Mirkoaeo
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Es gab letzte Woche ein paar schlechtere Nachrichten zu verdauen

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- betrafen aber nicht das Auto, das hat uns wieder ohne Anständein ein Winterwochend-Urlaub gebacht. Eine neue batterie habe ich ihm immerhin gegönnt und das Kardanwellengelenk wurde getauscht und ein vorderes Radnabenlager...

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Die Pirelli Scorpion AT Plus taugen übrigens überraschend gut im Winter.

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Mirkoaeo
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Hallo,
keine runde Zahl, aber für mich trotzdem ein Meilenstein:

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Das Grauen dient mir nun seit exakt 100 000 km. Fuer einen Schlachtwagen, den ich mir vor 8 Jahren mit platten Reifen, verbrannter Motorhaube und vielen fehlenden Teilen für 1400 Euro inklusive zweiten Satz Räder gekauft habe, finde ich das immer noch überraschend. Die Anfangsinvestition ist natürlich heute nicht mehr relevant - pro Kilometer hat er mich 6,50 tschechische Kronen gekostet, also etwa 27 cent. Das beinhaltet alle Kosten inklusive Wartung, Reparaturen, Teile, Versicherung, TÜV etc. aber ohne meine Arbeit, vielen Teilen aus dem Fundus und ohne Sprit!

Gruesse aus CZ,
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Mirkoaeo
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Da das Grauen nun seit knapp einem Monat wieder mein einziger "normaler" Wagen ist (den Jeep zaehle ich nicht) hat er sich natuerlich gleich mal ein paar Marotten einfallen lassen. Seit Ende letzten Jahres ging sporadisch mal das ABS-Lämpchen an, habe ich nicht weiter verfolgt, nach dem Motto - der wahrscheinlichste Täter ist das Relay für das Lämpchen...
Dann fing aber auf einmal die ABS-Pumpe an zu kratzen - dazu erkläre ich mal kurz das ABS System beim Range, das doch ein ziemliches Unikat mady by Wabco ist - Im Gegensatz zu klassichen Sytemen wird hier der Bremsdruck nicht durch Pedaldruck erzeugt, der ggf. unterstützt wird, sondern das Pedal fungiert hier praktisch nur als Ventil für den Durchfluss von auf bis zu 200 Bar aufgepumpter Bremsfluessigkeit. Den Druck baut eine kleine rotierende Pumpe auf und staut ihn in einem Reservoir, von da aus geht die Bremsfluessigkeit dann schon in einen recht klassischen ABS Block. Unter normalen Bedingungen surrt die Pumpe recht leise und springt auch nur etwa alle 3 Pedalimpulse an. Das Druckreservoir ist ein Teil, in dem eine Membran ist und die altert - was sie bei mir nun schon seit einiger Zeit merkbar machte - Es dauerte morgens länger bis die Pumpe ausschaltete und sie sprang öfter an... Klassische Symptome, die der liebende Eigner ignoriert und weiter faehrt - die logische Folge ist dann ein hoeherer Verschleiss an der Pumpe.
Nun gut, dann mal Ersazt aus dem Fundus gekramt:

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Zustand nach Lagerung ist bei den Teilen aber leider immer unbekannt. Zuerst habe ich das Reservoir gegen das neue getuascht, dass ich vor 3 Jahren gekauft habe "um das endlich zu tauschen" Es hat etwas gedauert, bis ich es wiedergefunden habe. Das Teil ist beim Classic ziemlich ungeschickt am inneren Kotfluegel montiert, so dass der Radlauf runter musste und mit ihm kam, ziemlich erwartet, auch ein Teil des Innenkotefluegels mit ab...

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Nun ja, die Front wartet eben auf Schweissarbeiten, die am Heck schon abgearbeitet sind. Egal, Druckkugel war getuascht, nun also eine der Pumpen eingebaut - die war noch lauter, dann die naechste versuchst, und die war ruhig...für 10 Sekunden. Dann fing sie auch an laut zu werden. Schiet... Häufigste Ursachen für laute Pumpen ist Luft im System, also entlüften. Das ist bei diesem ABS-System ein Prozess der im Handbuch etwa 17 Schritte beinhaltet und sowohl klassiches, als pumpengetriebenes Prozedere beinhaltet. OK, dann erstmal Wagen auf ein paar Holzklötze gestellt:

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und dann die Tochter aus dem Hort geholt, damit sie das Pedal und den Schlüssel bedient. Das funktionierte auch gut, die Pumpe beruhigte sich, aber beim schliessen des letzten Entlüftungsnippels wurde sie dann wieder laut. So wiederholte sich das zweimal. Zudem zeigte sich, dass diese Pumpe zwar zeitweise leise ist, aber nie abschaltet, entweder baut sie keinen Druck auf oder der (tauschbare) Druckschalter ist defekt. Ich baute wieder eine Pumpe ein, die abschaltete, die war aber immer laut....

Dabei lief beim Entlüften eine nette Suppe raus (Jaja, alle 2 Jahre tauschen etc.) - siehe Gefaess rechts

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Also heute morgen nochmal zurueck auf Start, die urspruengliche Pumpe konnte auch noch leise, hatte also doch Keinen weg, nur fing sie nach dem entlueften auch immer wieder an, aber immer spaeter, Sie lief schon 45 Sekunden ohne zu "Kratzen". Es gab also Hoffnung, und die Fluessigkeit, die rauskam war auch schon ansehnlich. Letzte Hoffnung war dann die Pumpe zu spuelen, denn angeblich ist irgendwo in der Zufuhr ein feines Netz und das koennte natuerlich verdreckt sein. Im schlimmsten Fall unrettbar, die Pumpe zu zerlegen ist ein ziemliches Gluecksspiel. Also erstmal ohne Demontage des Motors Hin und hergespuelt, dann noch 2 nicht mehr so schoene Bremsleitungen vom Reservoir zur ABS-Block neu gemacht - Pumpe wieder eingebaut und.... ich mag es noch nicht zu schreiben, da die Karre noch nicht draussen war, aber bisher ist Ruhe, bzw. surrt die "originale" Pumpe wieder so wie sie soll.
Nun noch herausfinden, warum die ABS-Leuchte immer noch angeht - immer beim ersten morgendlichen Start und dann nur noch wenn man stehen bleibt, z.B. an einer Ampel. Wenn einmal an, bleibt das Laempchen an, das hat also nichts mit dem Druck zu tun.
Es wird einem nicht langweilig...

Gruesse aus CZ,
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FBW
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von FBW »

Mirko,

ab und zu komme ich ins zweifeln, aber jetzt weiß ich wieder ganz genau, dass ich keinen Range brauche Bild

Tipp am Rand: Am Stator der Radialkolbenpumpe liegt es bestimmt nicht!
viewtopic.php?p=1861#p1861



hochpräzise Grüße
Frank
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Oha, das Thema habt ihr hier also auch schon durch, dann haette ich mir ja die gnadenlos vereinfachte Beschreibung des Systems sparen koennen.... Wenn zudem noch jemand direkt bei der Entstehung war...
Heute habe ich mich an die Diagnoses des Fehlers gemacht. Wie heisst es hier immer: ein gut sortierter Haushalt....
hat erstens einen Faultmate zu Hause um das ABS auslesen und ansteuern zu koennen und dann auch Ersatz-ECUs:

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Der Fehler ist wiederholbar auch mit einem anderen ECU... Die Hoffnung das es nur eine andere ECU braucht ist also schon gestorben.
Es heisst:

5,6 - Short to ground on rear left inlet valve

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Aus vorigen Schlachten habe ich da noch einen selbstgebauten Adapter:

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der hat Abzweigungen aus dem Kabelbaum und do kann man dann sehr bequem und ggf. auch waehrend der Fahrt erkennen, welches Ventil geschaltet wird und ob und wie es sich verhält. So erkennt man z.B. welches Rad spinnt - die Diagnosesoftware schaltet sich nämlich über 5 km/h ab - kann also während der Fahrt keine Livedata.

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Leider habe ich auf diese Weise bisher keine Fehler erkennen koennen. Die Spannungen verhalten sich an allen Ventilen gleich, es ist auch keine Verbinung zu Masser zu erkennen... Ich habe schon so meine Befuerchtung, deren Loesung wuerde aber die vorigen Bemuehungen zeitlich in den Schatten stellen und viele neue Bremsleitungen beinhalten, die die Demontage des Ventilblocks teilweise nicht überleben....
Ich mache mich dann mal auf die Diagnose laut Handbuch, mal sehen ob ich da schlauer werde...

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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Die weitere Suche war leider erfolglos. Im alten Handbuch sind noch Anleitungen zum durchmessen, und die hat er alle bestanden - also weder die Kabelage, noch der Ventilblock zeigten verdächtige Werte. Wie soll man so den Fehler finden? Beim Messen des Ventilblock sollte der Wiederstand zur Masse 5-7 Ohm sein, und er war 4,2 Ohm, das war aber so bei jedem Ventil, nicht nur links hinten... Auch die Werte für die Auslassventile waren knapp unter denen im Handbuch. Ich gehe also einfach mal von einem Messfehler aus, dass alles zu gut geerdet wäre kommt mir nicht plausibel vor. Die Masseverbindungen habe ich durchgemessen und das war alles sehr gut. Kein Spannungsabfall im gesamtem Motorraum. Die Massepunkte unter dem Sitz habe ich erst vor 2 Jahren alle ordentlich gereinigt und mit Batteriefett zusammengesetzt, das sah alles noch sehr sauber aus.
Bin also im Moment dazu geneigt ihn so zu fahren, ein grosses Manko ist natuerlich die fehlende Warnung im Falles eines tatsächlichen Problems mit dem ABS, denn die Leuchte ist ja dauernd an. Den Ausbau des Ventilblocks wuerde ich aber gerne erst mit der naechsten Phase der Schweissarbeiten verbinden - da wuerden dann ja die Bremsleitungen etc. sowieso neu gemacht und das Bulkhead wohl auch komplett freigeräumt....
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Wenn er schon mal in der Garage war, ging ich noch ein weiteres Problem an:
Das Grauen weigerte sich relativ militant morgens bei erhöhter Luftfeuchtigkeit zu starten. Nicht militant genug, am Ende sprang er immer irgendwie an, aber es verlangte verschiedene Pedalbewegungen, Handbewegungen, Schimpfwörter, Gebete und es floss jedesmal ein Haufen unverbrannter Sprit in die Kats (die sind aber metallisch, also ist denen das angeblich ziemlich egal) Das Problem gab es nur bei feuchten Bedingungen, wenn morgens die Sonne schien, oder trockener Frost war - kein Problem. Wenn er einmal lief, dann stotterte er noch ein paar mal, dann war auch Ruhe, den ganzen restlichen Tag.
Ich war mir schon bewusst, dass das Problem irgendwo an der Zuendspule zu suchen war, teils habe ich da sogar nach einer Unterbodenwäsche Funken gesehen, einmal habe ich Einen gewischt gekriegt, als ich einen der Konnektoren abziehen wollte. Zudem war in der Location auch immer noch das Zuendmodul für den klassischen Verteiler installiert, man weiss ja nie wann die 123 ihre Tätigkeit aufgibt.
Das Problem war einfach nachvollziehbar - etwas Wasser in die Gegend gesprueht - Motor lief sofort schlecht.
Insgesamt war das ein ziemlich ungepflegter Salat und nach Ausbau stellte sich heraus, dass ich wohl zu herzhaft beim fixieren der Zuendspule war.
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Also Zuendspule getauscht, etwas Ordnung gemacht, gefuchst hat mich nur, dass ich keine passenden Kabelschuhe mehr hatte (war echt ueberzeugt, dass davon genug da waren) also musste ich mich Schrumpfschläuchen und Batteriefett arbeiten. Auf dem einen Pol hatte ich zudem 3 einzelne Kontakte, so dass das ziemlich hoch baute, das wurde auch behoben. Nun konnte ich die Gegend herzlich benetzen und der Motor lief trotzdem sauber auf allen Zylindern.

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Was das nervende Zwitschergeräusch angeht zeigt sich nun auch an den anderen "fehlenden" ZKD-Schrauben, dass dort Öl durchsackt. Ein Tausch der ZKD ist also die wahrscheinlichste Lösung...oder eben ein 4,6er. Wenn ich ehrlich zu mir bin, wird sich der Aufwand nicht soviel nehmen.

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Mit dem ABS-Fehler bin ich noch nicht ganz im Reinen. Ich spekuliere noch, was die Ursache sein koennte - ein verstopftes Ventil? Bei der Brühe, die dort drinnen arbeitete sicher eine Möglichkeit. Was mir aber nicht logisch erscheint, ist das Verhalten des Fehler, er liest sich etwa 10 Sekunden nach "Zuendschluessel an" ein. In einem Moment, wo kein Pedal gedrückt wird und sich noch kein Rad dreht. Es sollte also in dem Moment auch kein Impuls zum Ventil gehen, der irgendeinen Kurzschluss offenbaren koennte. Das muss ich nochmal durchmessen. Zudem verhaelt er sich so nur beim Start nach laengerem Stehen, wenn man nur kurz an der Tanke o.ä. anhält (und den Wagen aus und an macht), dann liest er den Fehler nicht ein, erst beim nächsten Stop, z.B. an einer Ampel. Oft kann man so also hunderte Km Autobahn fahren, ohne dass der Fehler eingelesen wird. Ein Rätsel, aber darin ist das Grauen ein Experte - Sein zweiter Spitzname koennte "The Riddler" sein :-)

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