Offroad Training mit einem Series - der Außenseiter Test

Die Ecke für Reise- und Campingberichte...
Antworten
Mic4x4
Beiträge: 489
Registriert: Mi 28. Jul 2021, 20:19
PLZ: 93413
Wohnort: Cham (derzeit aber UK)
Fahrzeug: Series 2a von 1965
Stage 1 von 1981

Offroad Training mit einem Series - der Außenseiter Test

Beitrag von Mic4x4 »

Hallo zusammen,

so, kurz bevor der Herbst nun doch irgendwann mal mit großen Schritten kommen wird, dachte ich mir, dass ich mal den Stage1 im Gelände ausprobieren will. Ringsrum bei uns sind viele tolle Waldwege - auch teils mit anspruchsvollen Steigungen aber so wirklich gezeigt hat mir das Offroad Fahren noch niemand.

Und als meine Frau mir im August eine Offroad Zeitung als Urlaubs Lektüre mitgebracht hat, bin ich auf Abenteuer4x4 gestoßen, die im Offroad Park Bayern nahe Ingolstadt hier und da geführte Offroad Kurse anbieten.

Problem war nur, dass meine HIF Vergaser mit der BAK Nadel zu sehr anfetten in Stufe 2. Was ein durchaus gutes Verhalten beim Beschleunigen ist, ist zu viel Sprit im Gelände, wenn man nur im Standgas und leicht darüber unterwegs ist. Daher ist es mir auf meinen Wald-Weg-Touren schon 3 mal passiert, dass die Kerzen schwarz waren und der Motor viel zu fett war.

Telefon Joker Frank hatte auch direkt die passenden Vergasernadel Diagramme parat und so hab ich im September bei Burlen noch direkt 2 andere Nadeln bestellt. Ausgestattet mit der BFW Nadel lief er jetzt deutlich besser und auch auf den ersten Wald-Weg-Probefahrten war alles ok danach.

Daher ging es gestern dann Richtung Ingolstadt, rund 75km Anreise die aber viel Spaß gemacht haben.

Im Offroadpark selbst trafen sich dann 3 Defender (90, 110 und ein 130), ein Toyota Landcruiser der letzten Generation (1997), 2 Ineos Grenadier (unterhielten sich nur wer welches Software Problem und welches Update hatte), 1 neuer Defender und viele Mercedes G Fahrer. Start war eine Theorie Stunde mit Mittel-Diff, Gelände allgemein etc. und dann ging es in 2 Gruppen. Ineos und Mercedes in Gruppe 1 (Automatik), die "älteren" in Gruppe 2 (Handschalter).

Intersanterweise hatte ich relativ schnell einen Offroad-Kumpel gefunden, mit dem ich viel gequatscht hab. Kennzeichen war "KA" und der der Dialekt war mich auch irgendwo her vertraut - nur leider fuhr er die falsche Marke (Toyota) :lol: Nicht alle aus der Gegend haben schon die wahren Fahrzeuge unter den Fahrzeugen gefunden! :D

Geübt wurde erst die Schrägfahrt (Wahnsinn, wie sehr man die Schräglage unterschätzt), Rückwärtsfahrten mit Einweiser und dann das "Abwürgen" am Berg mit anschließendem Anlassen im eingelegten Rückwärtsgang um sicher rückwärts runter zu kommen.

Pünktlich zum Mittag gab es dann den erwarteten Platzregen und das Gelände verwandelte sich in eine Matsch Wüste. Wir kamen dadurch leider nicht mehr in die Verschränkungszone aber es war total spannend für mich, wie unterschiedliche sich der Boden anfühlt und wie sich die Fahrzeuge dennoch meist irgendwie durchwühlen (Bergauf wie Bergab).

Was waren meine Lern-Effekte:
- Das Auto zu kennen hilft viel und so ein Training mit Intruktor kann helfen, das Auto nochmal besser kennen zu lernen
- Mercedes G ist schick aber viel zu starr in der Verschränkung. Da helfen auch die ganzen Sperren nicht mehr.
- Fahrerisches Können kann viel wett machen - die Automatik im G hilft da nicht unbedingt viel weiter, weil der Motor immer sofort Drehzahl bekommt und hoch jault
- Der Defender und Toyata sind wahre Berg-Ziegen, die klettern überall hoch. Und das obwohl die Defender ja nur eine Mittelsperre haben. Ich war total erstaunt, wie weit die beiden Defender (90 und 110) kamen. Der Toyota kam spätestens mit Heck und Frontsperre auch überall hin und das mit Leichtigkeite
- Der Stage1 ist unglaublich leicht im Vergleich zum Defender und den Mercedes. Im losen Geröll bin ich mühelos an denen vorbeigezogen
- Der Stage 1 ist unglaublich leicht und im Schlamm den Berg hoch war Ende für mich da hier eher Gewicht gefragt gewesen wäre. Da bin ich erst im 7. Anlauf mit viel Tipps den Berg hoch gekommen.
- Eine Heck- und Frontsperre ich schon eine feine Sache. Da kannst man mit dem V8 noch so viel Drehmoment und Tipps haben, Sperre ist einfach Sperre
- Für das Alter konnte der Stage1 verdammt gut mithalten. Untersetzung und Mittelsperre sei Dank.
- In engen steilen Bergpassagen fährt das Auto - nicht mehr ich als Fahrer. Es gibt die Spur vor und entscheidet sich wohin! :D
- Das Auto macht im Gelände unglaublich viel Spaß aber es verlangt einem ohne Servo auch einiges ab
- Die Säuberung zu Hause mit Hochdruckreiniger ist nicht zu unterschätzen. Ich glaub ich hab 1h gereinigt und noch immer ist nicht aller Schlamm gefunden! :P

Dass sich am Heimweg ein leichter Husten beim Beschleunigen im mittleren Drezhzahl-Bereich eingestellt hat, hat den perfekten Abschluss des Tages etwas getrübt aber Frank war schon hilfreich in der Ferndiagnose. Muss da nochmal ran mit mehr Zeit...

Mittel-Diff-Gesperrte-Series-Grüße
Michael

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild
Benutzeravatar
freddyfrosch
Beiträge: 237
Registriert: Fr 17. Jun 2016, 18:19
PLZ: 64720
Wohnort: Michelstadt
Fahrzeug: 88´ Serie III

Re: Offroad Training mit einem Series - der Außenseiter Test

Beitrag von freddyfrosch »

Super Fotos, den Erfahrungsbericht kann ich zu 100% teilen. Hab auch mal Offroad-Trainings gemacht, mit der Serie 3 allerdings.
Es ist erstaunlich, wie gut die alten Kisten mithalten können. Die Reifen sind dabei sehr ausschlaggebend.

Was die Anderen mit ihren Sperren machen, macht die Serie mit Verschränkung:

Bild

Wasserdurchfahrten sind (in bekanntem Gelände) keine besondere Herausforderung aber super für Fotos:

Bild

Bild

Aber nachher halt ne riesen Sauerei unterm Auto :?


Schon cool, wenn man bei der Auffahrt nur noch Himmel sieht:

Bild

In guter Gesellschaft:

Bild

Viele Grüße,
Heiko
Aus dem Odenwald
Antworten