weiter gehts im Takt (oder ging es, vor etwa 3 Jahren):
So sah der Bulkhead übrigens vorher aus. Beide Fußräume sowie das komplette Handschuhfach mussten neu. Hier war nichts mehr zu retten. Die Fußräume und die A-Säule setze ich soweit möglich aus Reparaturblechen zusammen. Da der Ligero die typische "Rundung" nicht hat, musste ich das Rep. Blech genau dort trennen und habe das weitere Blech selbst gebogen.
Ich erinnere mich noch: Zuerst fertigte ich die Fahrerseite, dann die Beifahrerseite. Bei der Beifahrerseite hatte ich mir so viel Übung beim Biegen etc. angeeignet, dass ich die Fahrerseite heraustrennte und noch einmal neu anfertigte



Die Einspritzpumpe war komplett verharzt, es kam gar kein Sprit. Nach einiger Recherche stellte sich heraus, dass man die Lucas CAV Pumpe problemlos selbst zerlegen kann, ohne jegliche Einstellung zu verändern. Lediglich die "Kapsel" mit den beiden Kolben (welche den Druck erzeugen) darf man nicht öffnen, da hierüber die Fördermenge eingestellt wird. Dies sollte man nur mit anschließendem Prüfstandlauf tun, so die Erfahrungswerte im Netz.

Schnell stellte sich heraus, dass die Pumpe viel zu lang stand und alles verharzt war. Die beiden Kolben in genau dieser Kapsel hinten fest. Dies konnte ich durch Einlegen in frischem Diesel lösen. Anschließend hörte man die Kolben im Gehäuse beim Schütteln, dies war vorher nicht der Fall.



Die restliche Pumpe wurde gereinigt, mit einem kompletten Dichtsatz vom Landmaschinenhändler versehen und wieder eingebaut. Nun kam auch Sprit bei den Düsen an.

Meine Vermutung: Die Vorförderpumpe, welche nur einen recht geringen Druck hat, konnte die verklebten Kolben nicht aus ihrer Position lösen. Daher ging nichts mehr. Man erhält beim Landmaschinenhändler auch den Gehäusedeckel in neu für kleines Geld, sollte dieser durch Dreck im Sprit arg verkratz sein:

Nach dem Lackieren folgt bekanntlich der schönste Teil: Das Zusammenbauen! Hier gibts nicht zu viel zu sagen: Es gab keine groben Anpassungen, die ich vornehmen musste. Halterungen für beispielsweise die Heckklappe musste ich mir zusammenstückeln, da die Klappe beim Ligero nur halb so groß ist wie bei einer Serie. Da ich vorher bereits mehrmals alles zusammengesteckt hatte zur Kontrolle, hielten sich die Nacharbeit in Grenzen.



Bei den Sitzen fand ich durch Zufall ein paar mit Exmoor frisch bezogene Vordersitze. Ich finde sie passen sehr gut zum Auto:


Stellen, an denen vorherige Schrauber leider teilweise Befestigungen aus dem Blech gerissen haben, wurden möglichst verdeckt. Man könnte meinen, die Verstärkungsbleche gehören dort hin:


Beim Türen Einbau hakte es dann doch etwas. Ich verstand nun, warum die Scharniere an der Serie eine "schiefe" Achse haben. Das funktioniert an einem Fahrzeug ohne "Serien Rundung" nicht. Hier mal simuliert mit grünen Strichen. Bei der Serie sitzen beide Scharniere nicht senkrecht untereinander, dadurch fluchten beide grünen Linien. Ist das nicht der Fall, bewegt sich die Tür fast garnicht.

Beim Ligero sitzen beide Scharnier auf gleichem senkrechten Lot, daher musste hier doch ein simpler Eigenbau her.

Das Gleiche passierte für die Heckklappe: Aus den Serie Teilen entstand ein Ligero-Ableger:


Das restliche Auto war dann "nur noch" ein rießen Puzzel. Irgendwie fand alles an seinen Platz. Der erste Elektrik Check stand auch bald an. Die Halterung für das Kennzeichen entstand aus einem Alublech (danke an meinen Nachbar, der statt wegzuwerfen einen rießen Haufen Bleche an mich gab):



Zuerst schaute er noch etwas schief daher, das wurde so gut es geht gerichtet. Naja perfekt müssen die Spaltmaße an so einem Auto ja auch nicht sein!

Wie immer verpasste ich den vorderen Kotflügel am Bulkhead einen Innenkotflügelblech aus Alu. Ich montiere diese mit "einer Mutter Abstand", also ca. 5mm. So kann ich den Zwischenraum mit Hohlraumschutz aussprühen. So hoffe ich, dass die Fußräume länger halten.

Bis zum nächsten Post über das Verdeck und Persenning!
Gruß Lukas