RRC Softdash in der Reha

[geolandy]

Nachdem der rote Defender gerade in der Warteschleife ist, hatte ich Gelegenheit, mich um ein anderes Objekt zu kümmern: einen Range Rover Classic Softdash von 1994 mit 300 Tdi aus dem rostfreien Spanien.



Wie erwartet, reduzierte sich die Rostfreiheit nach dem Entblättern als Rostarmut. Mit der Ladefläche kann man ganz zufrieden sein.



Die schwammartige Dämmung unter den Fußmatten führt hier allerdings unweigerlich zum Lochfraß:



Auch unter dem Deckpanel fand sich ein feuchtes spanisches Biotop;



Im Großen und Ganzen ist der Gesamtzustand - verglichen mit YT-Beiträgen - aber recht gut. Alle Schrauben lassen sich lösen und es ist erstmal kein offensichtlicher Wartungsstau vorhanden. Etliche kleine Beulen und Kratzer zeugen aber davon, dass der Wagen wirklich ein Gebrauchsgegenstand war.



Das erleichterte Blechgehäuse wurde mit vier Kettenzügen unter die Garagendecke gehievt und dann auf Stahlböcken abgestellt.





Dann konnte das rolling chassis ans Tageslicht geholt werden.



To be continued.
Georg

[Mirkoaeo]

Und wieder rot!!!
Gratuliere Georg, bewundere immer wie schnell du voran kommst. Mit dem Diesel hat der hier dann ja auch die Chance (etwas) mehr als 115 km/h zu fahren
Der Rost unter der Windschutzscheibe ist Mist, hatte ich jetzt auch an meinem und es hies letzlich: Armaturenbrett raus. Beim Softdash mit seinem Dünnplastikkrempel ist das nicht ganz ersehnenswert. Ich werdei die Daumen drücken. Der Kofferraum ist echt top. Der Softdash hat angeblich schlechtere Blechqualität gehabt, als die Wagen vorher. Ich hatte hier auch einen Kalifornier, der trotdzem schon Rostansätze hatte, auch am Bulkhead.

Ich erwarte wieder einen spannenden Thread.
Gruesse aus CZ,
Mirko

[FBW]

Oh, da ist ein 300tdi eingebaut! Das ist bestimmt kein Zufall

Und wieder rot!!!

schicksalherausfordende Grüße
Frank

[tonner]

Oh Georg,
Nach rostfrei sieht das nicht aus…
Aber sicher ein schönes Projekt zwischendurch …
Irgendwann findest du auch die fehlenden PS am V8!

Grüße
Udo

[FBW]

Irgendwann findest du auch die fehlenden PS am V8!

...zur Not muss der Apparat mal zur Kur ins Badische


kraftbrüherührende Grüße
Frank

[geolandy]

Lasst uns hier mal die beiden Projekte nicht vermischen - auch wenn sie beide rot sind.

Absolute Rostfreiheit bei einem 31 Jahre alten englischen Alltagswagen zu erwarten, wäre wohl vermessen, selbst wenn er in Spanien fuhr. Außer den Vorderkanten der Fußräume und zwei wirklich kleinen Stellen am unteren Ende der A-Säulen gibt es aber nichts zu schweißen. Selbst das Feuchtbiotop im Wasserkasten hinterlies nur Oberflächenrost. Ansonsten sind die klassischen Stellen der klassischen Disco 1 und RRC nicht zu beanstanden: Innenkotflügel vorn und hinten, Scheinwerfermaske, Schweller, hintere Radläufe und der berüchtigte Laderaumboden sind massiv und integer. Der Rahmen sowieso: in der hinteren Hälfte leichter Flugrost, vorn alles gut konserviert durch diverse Ausscheidungen von Motor, Getriebe und Lenkgetriebe.

Das nächste Demontageopfer war die Hinterachse:





Vor dem inneren Simmerring der linken Radlagerung fand sich im Achsrohr Schauerliches:



Da sich trotz intensiver Inspektion an den Zahnrädern des Differentials kein Karies erkennen ließ, scheinen diese Bruchstücke von einem früheren Schaden zu stammen - Glück gehabt! Also alles wieder mit neuen Dichtungen und Scheiben zusammengebaut.



Der berüchtigte Hydromat war in meinen Augen intakt, lediglich die beiden Kugelgelenke oben und unten mussten wegen Klapperspiel ersetzt werden. Desgleichen das zentrale Kugelgelenk am A-Frame.



So ein Tank aus rostfreiem Kunststoff ist was Feines!



To be continued
Georg

[Rheinlandy]

Mensch Georg,

du bekommst den Kamin nicht voll, oder?

Schönes (Folge-)Projekt hast du dir da angelacht. Ich hoffe der Restaurationsfred wird genauso schön detailliert wie der andere.

wosolldasnurhinführende Grüße

Christian

[geolandy]

Moin, weiter geht's:

Bei der Vorderachse war praktisch nur Zerlegen, Saubermachen, Inspizieren und Mit-neuen-Bremsenteilen-und-Dichtungen-wieder-zusammenbauen angesagt.





Das Lenkgetriebe, das für einen Großteil der Notwendigkeit des Saubermachens vertwortlich zeichnete, wanderte zwecks Dichtungswechsel in die Werkstatt.



Das etwas unglückliche Borg Warner Verteilergetriebe mit seiner Kette und seiner Viskosekupplung machte meinem (angelesenen) Misstrauen alle Ehre: ein Test ergab, dass die Viskosekupplung voll blockiert war. Damit wäre nur Fahren mit Dauerdifferentialsperre möglich gewesen. Glücklichweise fand sich in meinem bescheidenen "Fundus" (manchmal muss ich mich wundern...) ein überholtes LT230T eines älteren Automatik-RRC mit der etwas exotischen Übersetzung von 1:1,192. Das gleicht aber schön die ein bisschen größeren Räder mit 245/75 x 16 wieder aus, die montiert wurden. Und natürlich ergibt sich damit die Möglichkeit einer manuellen Diffsperre. Da das LT230 mit seinem vorderen Abtriebsgehäuse etwas länger ist als das Borg Warner, muss die entsprechend kürzere vordere Kardanwelle mit übernommen werden. Die Getriebeaufhängung im Rahmen passt mit einer Mischung von BW- und LT230-Teilen problemlos.







To be continued.
Georg

[tonner]

Moin Georg,
Das Problem mit der Sperre im BW VTG haben wohl fast alle, daher ist die LT230 Lösung wohl die beste Alternative.
Du bist echt schnell dabei…! Der geringfügige Unterschied in der Übersetzung fällt nicht auf, der Diesel zieht die Räder auch mit der 1.22 locker. Aber man nimmt was man hat.

Grüße
Udo

[Mirkoaeo]

Ich nutze einen Service in der Slowakei, die die Viskosperren überholen. Bei 4 Autos gemacht, funktioniert problemlos. Wenn die Viskodose in Ordnung ist, braucht man keine manuelle Sperre. Haben wir letztens erst wieder ausprobiert - eine Kardanwelle zwecks Geräuschesuche abgebaut: als Fahrer merkt man gar nicht, dass die abgebaut wurde, der Wagen faehrt praktisch sofort los.
Gruesse aus CZ,
Mirko

[FBW]

Uii, da geht was!
RESPEKT!

...ein Test ergab, dass die Viskosekupplung voll blockiert war.

Grundsätzlich soll ja das Borg Warner eine gute Lösung sein. Leider verklebt die Viskosekupplung nicht selten...

Gut, dass der Land Rover Metallbaukasten Alternativen zulässt...


weiterhin gespannte Grüße
Frank

[Rheinlandy]

Da geht es (mal wieder) flott voran bei dir, Georg!

Das Lenkgetriebe, das für einen Großteil der Notwendigkeit des Saubermachens vertwortlich zeichnete, wanderte zwecks Dichtungswechsel in die Werkstatt.

Für den Fall, dass du das Getriebe zerlegen musst oder "möchtest": Ich habe glaube ich einige Churchill-Werkzeuge im Fundus liegen, die laut Katalog für die Lenkung empfohlen sind. Die könnte ich dir leihen

advestundgremmerzerlegte Grüße,

Christian