Revival of the Beast – neues Leben für alten Defender

[geolandy]

Blick ins Spielzimmer:



Der Bauabschnitt Kurbelwellenlager ist abgeschlossen. Der Block wird umgedreht und die neue Nockenwelle (3.9er EFI) wird eingefädelt, angetrieben von dem noch einwandfreien Originalkettensatz (Realsteel hat z. Zt. keine Cloyes Timing Kits mehr und beliefert im Übrigen nur noch gewerbliche Kunden..., andere potenzielle Quellen glänzen mit ausufernden Nebenkosten).





Jetzt kann der erste Kopf wieder drauf und mit den Stößelstangen und neuen Hydros mit der Nockenwelle verbunden werden.





Im WHB ist das Drehmoment für die inneren 4 Zylinderkopfschrauben schon deutlich abgesenkt gegenüber den mittleren Schrauben. Ich bin hier nach den Erfahrungen anderer auf 25 Nm runtergegangen. Es folgt der zweite Kopf:





Erfreulicherweise gibt es keine mechanischen Klemmer beim Durchdrehen der Kurbelwelle, also können die Steuerzeiten nicht ganz aus der Welt sein...

Georg

[FBW]

Hallo Georg,

Ich würde den Steuertrieb nicht mehr einbauen!

Ich hab neulich hier bestellt. Lieferung hat zwar 1½ Wochen gedauert, war aber sehr günstig. Kein Zoll, keine sonstigen Komplikationen.

https://www.amazon.de/Cloyes-9-1132-Str ... 138&sr=8-1

alternativbeschaffte Grüße
Frank

[geolandy]

Das Amazon-Angebot kannte ich nicht. Der Preis selbst ist gut, nur bis Mitte Mai zu warten widerstrebt mir schon. Welche Versandoption hattest du gewählt?

[Rheinlandy]

Servus Georg,

ich verfolge dein Projekt natürlich auch mit Begeisterung

Wenn es schnell gehen muss, kann ich dir meinen Ersatz-Kettensatz schicken. Bei Interesse --> PN

Weiter machen!

Hochachtungsvolle Grüße,

Christian

[landylord]

Hallo Georg,
wenn du den Kettensatz wechselst, mach auch die beiden Bohrungen für die Schmierung der Kette in den Block, wie von Frank bebildert.

Viele Grüße
Andreas

[FBW]

Das Amazon-Angebot kannte ich nicht.

aha! viewtopic.php?p=17818#p17818

...nur bis Mitte Mai zu warten widerstrebt mir schon. Welche Versandoption hattest du gewählt?

Ich hatte die ohne Aufschlag gewählt. Hat dann aber nur 1½ Wochen gedauert.
Ich denke aber aus dem Rheinland könnte es schneller gehen

...mach auch die beiden Bohrungen für die Schmierung der Kette in den Block, wie von Frank bebildert.

Andres meint diese:




Der Zugehörige Thread hat noch weitere Infos zur V8 Montage:
viewtopic.php?p=1800#p1800

...hie gibt es auch noch was:
viewtopic.php?p=2005#p2005



verlinkte Grüße
Frank

[geolandy]

Ich hatte mir schon fast gedacht, dass ich in diesem Forum mit der alten Kette nicht durchkomme. Aber man kann es ja mal probieren .

@ Christian: Danke für dein supernettes Angebot! Wäre die Kette wirklich ein zeitkritisches Bauteil, hätte ich es gern angenommen. Aber es stehen noch soviel andere Arbeiten an, bevor der Motor komplett ist (Vergaser, Getriebe...) und nicht zuletzt kann ich den Motor schon in den Rahmen einbauen und den Stirndeckel später nachrüsten.

aha!

Ups ... da ist mir doch was durchgerutscht. Man sehe es mir nach. Timing Kit ist bestellt.

Kümmere mich jetzt erstmal um die Ventildeckel. Im Inneren gibt es ein interessantes Belüftungs-Spritzschutz-Blech - under cover sozusagen .





I'll keep you posted.
Georg

[geolandy]

Während ich auf Teile warte, um den Motor komplettieren und einbauen zu können, wende ich mich anderen Baustellen zu. Für's Verteilergetriebe ist es mir zu früh - ich möchte nicht Teile vom Motor UND dem VTG hier rumliegen haben . Neben Arbeiten an den Bremsleitungen



fiel das Auge meiner Begierde schließlich auf das Lenkgetriebe. Mit meinem größten Mörderabzieher und einem Riesenknall kam glücklicherweise der Lenkstockhebel runter - oft nur mit Spezialabziehern machbar. Dann schon mal den Dichtsatz bereitgelegt:



Der Grund, warum ich hier ins Innere will, ist ein sehr deutliches raues Kratzen beim Drehen der Eingangswelle (5):



Ich befürchte, dass hier nicht nur die beiden Lager (7) ihre besten Tage hinter sich haben, sondern auch für Pitting in den Gängen der Schneckenwelle gesorgt haben. Um die Welle nach dem Vorbild von Mike (Britannica Restaurations) ausbauen zu können, muss die Welle (3) raus und offenbar auch der Kolben (4). Aber ach - schon beim Versuch, den äußeren Sprengring (12) zu entfernen, muss ich nach dem Abbrechen von 2 Austreiberdornen erstmal aufgeben. Zurzeit weiche ich den festgerosteten Ring mit WD40 ein und gebe ihm gelegentlich ein paar Hammerschläge (Schocktherapie). Vielleicht hilft auch Erwärmen mit anschließendem Abschrecken?

Georg

[geolandy]

Der Sprengring ließ sich nach einigem Beschimpfen dann doch entfernen. Half aber nix, der Deckel über dem Kolben sitzt wie eingeschweißt.



Aber nach einigem Überlegen fand sich ein Weg, die beiden Wellen dennoch aus dem Gehäuse auszubauen. An der Ausgangswelle (sector shaft) war nichts auszusetzen, auch kein Axialspiel in dem Schneckenrad.





Die Eingangs-/Schneckenwelle samt Kugellagern erwies sich gleichfalls als einwandfrei.



Man lernt ja ne Menge, wenn man sich zum ersten Mal ernsthaft mit sowas auseinandersetzt. So ist diese Schneckenwelle keinesfalls aus einem Stück, sondern besteht aus zwei ineinander liegenden Wellen, die über einen Torsionsstab verbunden sind. Je nach anliegendem Lenkmoment werden im Inneren Öffnungen frei bzw. verschlossen und der Öldruck wird auf die erforderliche Seite des Kolbens geleitet.
Für das eingangs festgestellte raue Laufen der Schneckenwelle hab ich keine befriedigende Erklärung gefunden. Vielleicht war einfach schon zu viel Öl abgelaufen und es kam zu Lufteinschlüssen im System...
Ich werde jetzt mal alles mit neuen Dichtungen wieder zusammenbauen. Dafür müssen wohl noch ein paar Hilfsmittel gebastelt werden, damit anschließend die offenbar etwas komplexe Einstellerei auch klappt.

Es grüßt aus einer ATF-Pfütze
Georg

[christophe]

Hallo Georg, cool, Bremsreiniger, Gummihandschuhe, Pflaster und Putztücherverbrauch schnellen in die Höhe, neben dem Kampf gegen die Schwerkraft...

Tolle Arbeit.

Liebe Grüsse Christopher

[geolandy]

Zum Lenkgetriebe: Nach vorschriftsmäßigem Einstellen der Drehmomente mit dem Land Rover Spezialwerkzeug LR4711-08/15:



musste ich leider feststellen, dass ich beim Drehen der Eingangswelle jede einzelne Kugel der Lager spüren konnte. So nicht! Also neue Lager bestellt und weiter zum LT77 Schaltgetriebe:



Was hier wie neu aussieht, ist es quasi auch. Nachdem der Voreigner seinen Versuch, langfristig ohne Öl im Getriebe zu fahren, wegen Blockade desselben abbrechen musste, wurde von Arlo in Bremen aus den Resten sowie einem Disco-Spendergetriebe und Zutaten von Ashcroft dieses Schmuckstück gefertigt. Einfach eine Freude!



Das kann wohl ohne Bedenken so eingebaut werden. Das LT230 Verteilergetriebe hatte ich damals inspiziert und alle Dichtungen und Siris erneuert, mich aber nicht ans Differential gewagt. Das wollte ich jetzt nachholen. Erstaunlicherweise konnte man ohne Zerlegen des Gesamtgetriebes das Frontantriebsgehäuse abschrauben und hatte sofort Zugriff auf das Diff:





Nach 350.000 km hatte ich erwartet, hier nur noch Fragmente der Messingscheibchen vorzufinden, offenbar war das Auto aber die meiste Zeit geradeaus gefahren.



Die Scheiben werden natürlich ersetzt. Dann kann alles wieder zusammen.

Ich hoffe, ihr hattet auch schöne Feiertage...
Georg

[geolandy]

Montage des VTG auf das Schaltgetriebe:



Handbremse aufgesetzt:





Schaltgestänge für High/Low und Diffsperre eingestellt:



Der V8 scharrt auch schon mit den Hufen:



Einschweben der Gesamteinheit in den Rahmen:



Ein kleiner Schritt für die Menschheit - aber ein Meilenstein für mich :



Gruß
Georg

[FBW]

Hallo Georg,




...ich denke die Brocken müssen ans Auto, damit Du wieder Platz zum laufen hast.
Das Problem kenne ich...



raumoptimierte Grüße
Frank

[tonner]

Moin Georg,

Motor Getriebe und Achsen sind immer ein Meilenstein! Alles in allem sind das 30-50% der Arbeit, je nach Zustand der Karosserie, bzw. dem eigenen Anspruch.

Grüße
Udo

[geolandy]

Platznot ist in der Tat ein ständiger Begleiter jeder Restauration. Ich bin (statt Aufräumen ) zum Prinzip "Außenlager" übergegangen.

Außenlager 1:



Außenlager 2:



Der unbedarfte Beobachter tendiert zu "Schrottplatz", aber wir wissen es besser !

Georg