Range Vogue SE - das Grauen

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Mirkoaeo
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Das Grauen ackert weiter:

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Immer noch problemfrei bis aus DAS Geräusch, und er meldete jetzt ab und an ein Misfire auf der zugehörigen Bank. Ach ja und die ABS Leuchten bleiben jetzt manchmal an, bei Hängerbetrieb, das ist wohl etwas in der Hängersteckdose etwas unzuverlässig. Beim nächsten Start ist es wieder weg.
Den Pickup mit dem doch noch frischen Motor wollten wir noch nicht quälen und Klima hat auch was...

Und gestern haben wir mit meinem Kumpel, auch ein Classic-Besitzer, seinen neuen Range abgeholt, diesmal kein Classic :-)

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War mal eine angnehme Abwechslung, die Fahrt war natürlich höchster Genuss, die Komfortfeautures manchmal etwas abstrus und das ganze dann doch mit typischen englischen Macken. Ich durfte die 150 km fahren, wenn ich ihn schon mit dem LR-Virus angesteckt habe. Zuerst standen aber 2 Stunden Einschulung an und da hatten wir die Schnauze schon ziemlich voll und wollten nur noch los. Ich denke da werden in 30 Jahren keine Kontrolleluchten mehr drinnen leuchten :D
Grüsse aus CZ,
Mirko
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tonner
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von tonner »

Hallo Mirko,

Zwei Stunden Unterweisung bevor man losfahren kann🤪
Aber trotzdem sicher eine spannende Erfahrung!

Grüße
Udo
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Mirkoaeo
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Nochmal den Indian Summer genutzt:

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Aber jetzt hat er wohl doch genug - Die Wohnungen sind zu Ende gebaut, und von unten hoert man ein Brummen der Kardanwellen (-gelenke?), das Zwitschergeräusch des Motos will ich endlich angehen und lackiert gehört er jetzt auch mal...

Aber ist eben ein Land Rover, und die sind nicht fehlerfrei, wie auch mein Sohn vorgestern auf dem Spielplatz erfuhr:

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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Es gab letzte Woche ein paar schlechtere Nachrichten zu verdauen

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- betrafen aber nicht das Auto, das hat uns wieder ohne Anständein ein Winterwochend-Urlaub gebacht. Eine neue batterie habe ich ihm immerhin gegönnt und das Kardanwellengelenk wurde getauscht und ein vorderes Radnabenlager...

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Die Pirelli Scorpion AT Plus taugen übrigens überraschend gut im Winter.

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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Hallo,
keine runde Zahl, aber für mich trotzdem ein Meilenstein:

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Das Grauen dient mir nun seit exakt 100 000 km. Fuer einen Schlachtwagen, den ich mir vor 8 Jahren mit platten Reifen, verbrannter Motorhaube und vielen fehlenden Teilen für 1400 Euro inklusive zweiten Satz Räder gekauft habe, finde ich das immer noch überraschend. Die Anfangsinvestition ist natürlich heute nicht mehr relevant - pro Kilometer hat er mich 6,50 tschechische Kronen gekostet, also etwa 27 cent. Das beinhaltet alle Kosten inklusive Wartung, Reparaturen, Teile, Versicherung, TÜV etc. aber ohne meine Arbeit, vielen Teilen aus dem Fundus und ohne Sprit!

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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Da das Grauen nun seit knapp einem Monat wieder mein einziger "normaler" Wagen ist (den Jeep zaehle ich nicht) hat er sich natuerlich gleich mal ein paar Marotten einfallen lassen. Seit Ende letzten Jahres ging sporadisch mal das ABS-Lämpchen an, habe ich nicht weiter verfolgt, nach dem Motto - der wahrscheinlichste Täter ist das Relay für das Lämpchen...
Dann fing aber auf einmal die ABS-Pumpe an zu kratzen - dazu erkläre ich mal kurz das ABS System beim Range, das doch ein ziemliches Unikat mady by Wabco ist - Im Gegensatz zu klassichen Sytemen wird hier der Bremsdruck nicht durch Pedaldruck erzeugt, der ggf. unterstützt wird, sondern das Pedal fungiert hier praktisch nur als Ventil für den Durchfluss von auf bis zu 200 Bar aufgepumpter Bremsfluessigkeit. Den Druck baut eine kleine rotierende Pumpe auf und staut ihn in einem Reservoir, von da aus geht die Bremsfluessigkeit dann schon in einen recht klassischen ABS Block. Unter normalen Bedingungen surrt die Pumpe recht leise und springt auch nur etwa alle 3 Pedalimpulse an. Das Druckreservoir ist ein Teil, in dem eine Membran ist und die altert - was sie bei mir nun schon seit einiger Zeit merkbar machte - Es dauerte morgens länger bis die Pumpe ausschaltete und sie sprang öfter an... Klassische Symptome, die der liebende Eigner ignoriert und weiter faehrt - die logische Folge ist dann ein hoeherer Verschleiss an der Pumpe.
Nun gut, dann mal Ersazt aus dem Fundus gekramt:

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Zustand nach Lagerung ist bei den Teilen aber leider immer unbekannt. Zuerst habe ich das Reservoir gegen das neue getuascht, dass ich vor 3 Jahren gekauft habe "um das endlich zu tauschen" Es hat etwas gedauert, bis ich es wiedergefunden habe. Das Teil ist beim Classic ziemlich ungeschickt am inneren Kotfluegel montiert, so dass der Radlauf runter musste und mit ihm kam, ziemlich erwartet, auch ein Teil des Innenkotefluegels mit ab...

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Nun ja, die Front wartet eben auf Schweissarbeiten, die am Heck schon abgearbeitet sind. Egal, Druckkugel war getuascht, nun also eine der Pumpen eingebaut - die war noch lauter, dann die naechste versuchst, und die war ruhig...für 10 Sekunden. Dann fing sie auch an laut zu werden. Schiet... Häufigste Ursachen für laute Pumpen ist Luft im System, also entlüften. Das ist bei diesem ABS-System ein Prozess der im Handbuch etwa 17 Schritte beinhaltet und sowohl klassiches, als pumpengetriebenes Prozedere beinhaltet. OK, dann erstmal Wagen auf ein paar Holzklötze gestellt:

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und dann die Tochter aus dem Hort geholt, damit sie das Pedal und den Schlüssel bedient. Das funktionierte auch gut, die Pumpe beruhigte sich, aber beim schliessen des letzten Entlüftungsnippels wurde sie dann wieder laut. So wiederholte sich das zweimal. Zudem zeigte sich, dass diese Pumpe zwar zeitweise leise ist, aber nie abschaltet, entweder baut sie keinen Druck auf oder der (tauschbare) Druckschalter ist defekt. Ich baute wieder eine Pumpe ein, die abschaltete, die war aber immer laut....

Dabei lief beim Entlüften eine nette Suppe raus (Jaja, alle 2 Jahre tauschen etc.) - siehe Gefaess rechts

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Also heute morgen nochmal zurueck auf Start, die urspruengliche Pumpe konnte auch noch leise, hatte also doch Keinen weg, nur fing sie nach dem entlueften auch immer wieder an, aber immer spaeter, Sie lief schon 45 Sekunden ohne zu "Kratzen". Es gab also Hoffnung, und die Fluessigkeit, die rauskam war auch schon ansehnlich. Letzte Hoffnung war dann die Pumpe zu spuelen, denn angeblich ist irgendwo in der Zufuhr ein feines Netz und das koennte natuerlich verdreckt sein. Im schlimmsten Fall unrettbar, die Pumpe zu zerlegen ist ein ziemliches Gluecksspiel. Also erstmal ohne Demontage des Motors Hin und hergespuelt, dann noch 2 nicht mehr so schoene Bremsleitungen vom Reservoir zur ABS-Block neu gemacht - Pumpe wieder eingebaut und.... ich mag es noch nicht zu schreiben, da die Karre noch nicht draussen war, aber bisher ist Ruhe, bzw. surrt die "originale" Pumpe wieder so wie sie soll.
Nun noch herausfinden, warum die ABS-Leuchte immer noch angeht - immer beim ersten morgendlichen Start und dann nur noch wenn man stehen bleibt, z.B. an einer Ampel. Wenn einmal an, bleibt das Laempchen an, das hat also nichts mit dem Druck zu tun.
Es wird einem nicht langweilig...

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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von FBW »

Mirko,

ab und zu komme ich ins zweifeln, aber jetzt weiß ich wieder ganz genau, dass ich keinen Range brauche Bild

Tipp am Rand: Am Stator der Radialkolbenpumpe liegt es bestimmt nicht!
viewtopic.php?p=1861#p1861



hochpräzise Grüße
Frank
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Oha, das Thema habt ihr hier also auch schon durch, dann haette ich mir ja die gnadenlos vereinfachte Beschreibung des Systems sparen koennen.... Wenn zudem noch jemand direkt bei der Entstehung war...
Heute habe ich mich an die Diagnoses des Fehlers gemacht. Wie heisst es hier immer: ein gut sortierter Haushalt....
hat erstens einen Faultmate zu Hause um das ABS auslesen und ansteuern zu koennen und dann auch Ersatz-ECUs:

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Der Fehler ist wiederholbar auch mit einem anderen ECU... Die Hoffnung das es nur eine andere ECU braucht ist also schon gestorben.
Es heisst:

5,6 - Short to ground on rear left inlet valve

Bild

Aus vorigen Schlachten habe ich da noch einen selbstgebauten Adapter:

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der hat Abzweigungen aus dem Kabelbaum und do kann man dann sehr bequem und ggf. auch waehrend der Fahrt erkennen, welches Ventil geschaltet wird und ob und wie es sich verhält. So erkennt man z.B. welches Rad spinnt - die Diagnosesoftware schaltet sich nämlich über 5 km/h ab - kann also während der Fahrt keine Livedata.

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Leider habe ich auf diese Weise bisher keine Fehler erkennen koennen. Die Spannungen verhalten sich an allen Ventilen gleich, es ist auch keine Verbinung zu Masser zu erkennen... Ich habe schon so meine Befuerchtung, deren Loesung wuerde aber die vorigen Bemuehungen zeitlich in den Schatten stellen und viele neue Bremsleitungen beinhalten, die die Demontage des Ventilblocks teilweise nicht überleben....
Ich mache mich dann mal auf die Diagnose laut Handbuch, mal sehen ob ich da schlauer werde...

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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Die weitere Suche war leider erfolglos. Im alten Handbuch sind noch Anleitungen zum durchmessen, und die hat er alle bestanden - also weder die Kabelage, noch der Ventilblock zeigten verdächtige Werte. Wie soll man so den Fehler finden? Beim Messen des Ventilblock sollte der Wiederstand zur Masse 5-7 Ohm sein, und er war 4,2 Ohm, das war aber so bei jedem Ventil, nicht nur links hinten... Auch die Werte für die Auslassventile waren knapp unter denen im Handbuch. Ich gehe also einfach mal von einem Messfehler aus, dass alles zu gut geerdet wäre kommt mir nicht plausibel vor. Die Masseverbindungen habe ich durchgemessen und das war alles sehr gut. Kein Spannungsabfall im gesamtem Motorraum. Die Massepunkte unter dem Sitz habe ich erst vor 2 Jahren alle ordentlich gereinigt und mit Batteriefett zusammengesetzt, das sah alles noch sehr sauber aus.
Bin also im Moment dazu geneigt ihn so zu fahren, ein grosses Manko ist natuerlich die fehlende Warnung im Falles eines tatsächlichen Problems mit dem ABS, denn die Leuchte ist ja dauernd an. Den Ausbau des Ventilblocks wuerde ich aber gerne erst mit der naechsten Phase der Schweissarbeiten verbinden - da wuerden dann ja die Bremsleitungen etc. sowieso neu gemacht und das Bulkhead wohl auch komplett freigeräumt....
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Wenn er schon mal in der Garage war, ging ich noch ein weiteres Problem an:
Das Grauen weigerte sich relativ militant morgens bei erhöhter Luftfeuchtigkeit zu starten. Nicht militant genug, am Ende sprang er immer irgendwie an, aber es verlangte verschiedene Pedalbewegungen, Handbewegungen, Schimpfwörter, Gebete und es floss jedesmal ein Haufen unverbrannter Sprit in die Kats (die sind aber metallisch, also ist denen das angeblich ziemlich egal) Das Problem gab es nur bei feuchten Bedingungen, wenn morgens die Sonne schien, oder trockener Frost war - kein Problem. Wenn er einmal lief, dann stotterte er noch ein paar mal, dann war auch Ruhe, den ganzen restlichen Tag.
Ich war mir schon bewusst, dass das Problem irgendwo an der Zuendspule zu suchen war, teils habe ich da sogar nach einer Unterbodenwäsche Funken gesehen, einmal habe ich Einen gewischt gekriegt, als ich einen der Konnektoren abziehen wollte. Zudem war in der Location auch immer noch das Zuendmodul für den klassischen Verteiler installiert, man weiss ja nie wann die 123 ihre Tätigkeit aufgibt.
Das Problem war einfach nachvollziehbar - etwas Wasser in die Gegend gesprueht - Motor lief sofort schlecht.
Insgesamt war das ein ziemlich ungepflegter Salat und nach Ausbau stellte sich heraus, dass ich wohl zu herzhaft beim fixieren der Zuendspule war.
Bild

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Also Zuendspule getauscht, etwas Ordnung gemacht, gefuchst hat mich nur, dass ich keine passenden Kabelschuhe mehr hatte (war echt ueberzeugt, dass davon genug da waren) also musste ich mich Schrumpfschläuchen und Batteriefett arbeiten. Auf dem einen Pol hatte ich zudem 3 einzelne Kontakte, so dass das ziemlich hoch baute, das wurde auch behoben. Nun konnte ich die Gegend herzlich benetzen und der Motor lief trotzdem sauber auf allen Zylindern.

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Was das nervende Zwitschergeräusch angeht zeigt sich nun auch an den anderen "fehlenden" ZKD-Schrauben, dass dort Öl durchsackt. Ein Tausch der ZKD ist also die wahrscheinlichste Lösung...oder eben ein 4,6er. Wenn ich ehrlich zu mir bin, wird sich der Aufwand nicht soviel nehmen.

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Mit dem ABS-Fehler bin ich noch nicht ganz im Reinen. Ich spekuliere noch, was die Ursache sein koennte - ein verstopftes Ventil? Bei der Brühe, die dort drinnen arbeitete sicher eine Möglichkeit. Was mir aber nicht logisch erscheint, ist das Verhalten des Fehler, er liest sich etwa 10 Sekunden nach "Zuendschluessel an" ein. In einem Moment, wo kein Pedal gedrückt wird und sich noch kein Rad dreht. Es sollte also in dem Moment auch kein Impuls zum Ventil gehen, der irgendeinen Kurzschluss offenbaren koennte. Das muss ich nochmal durchmessen. Zudem verhaelt er sich so nur beim Start nach laengerem Stehen, wenn man nur kurz an der Tanke o.ä. anhält (und den Wagen aus und an macht), dann liest er den Fehler nicht ein, erst beim nächsten Stop, z.B. an einer Ampel. Oft kann man so also hunderte Km Autobahn fahren, ohne dass der Fehler eingelesen wird. Ein Rätsel, aber darin ist das Grauen ein Experte - Sein zweiter Spitzname koennte "The Riddler" sein :-)

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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Nach laengerer Zeit mal wieder etwas üebr das Grauen, dass ja manche von euch auch im Odenwald gesehen haben.

Hier ein Video von der Zwitscher-/Rasselursache...
https://vimeo.com/979019559?share=copy

Mittlerweile macht er das seit 20 tsd Kilometer, ich konnte es mir nicht mehr angucken, Also habe ich es zugestoepselt:

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Bild

Bild

mit Helicoilgewinde. War ein Versuch der akustisch wohl ein bisschen gebracht hat. Ich werde noch versuchen unter die Schraube eine Art Dichtung zu legen und die mit der Schraube festzupressen. Ist aber natuerlich alles nur provisorisch und habe ich auch nur gemacht, weil mich das Grauen diesmal mit anderen Geräuschen quälte: Auf einmal fing er an zu klappern, als wenn ein Lager hin wäre, kurz danach verging es wieder, dann hoerte er sich an, als ob etwas in der Wanne rumfliegen würde, dann wieder nichts.... Dann ein paarmal ein Kratzen während der Fahrt - es war "grauenvoll" - Also Werkstatt freigeräumt, den Range reingefahren, beim Starten in der Garage klappert er noch und dann wurde wieder alles normal. Nix, Ruhe, der Fehler wurde nicht erkannt, Öldruck normal bis zu gut. Einmal während der Fahrt kratzte noch kurz etwas, seitdem habe ich 500 kIlometer mit Haenger hinter mir und absolut keinen Hinweis, dass irgendwo ein Fehler wäre. Ich vermute einen kleinen Riss in der Flexplate, aber kann man schlecht diagnostizieren ohne Motor- oder Getriebeausbau....
So habe ich dann also wenigstens den Stoepsel gebastelt...

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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Wir sind mit dem Grauen in Polen unterwegs. Nach einer Anreise über Berlin, wo wir noch die Tochter eines Freundes mitgenommen haben, sind wir gestern in einem Wochenendhaus in Leba angekommen:

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3 Kids, 2 Erwachsene, 5 Fahrräder und Campingsaurüstung dabei - ja hinten geht er auch mal auf Anschlag - aber sonst sieht es doch idyllisch aus, oder?

Ja, sieht nur so aus... Schon vor der Abfahrt hatte das Grauen einmal einen Anflug von Kühlwasserinkontinenz, da es ja aber bekannterweise selbstheilende Fähigkeiten besitzt und nichtmal der Kühlstandsmesser etwas anzeigte und ich eh keine Zeit hatte damit was zu machen, bin ich mit einem Kanister destillierten Wasser losgefahren... Natürlich hat sich das "zwitschen/rasseln/klappern" auch seitdem nicht verbessert, es ist jetzt schon ganz schoen laut, sogar waehrend der Fahrt auf der Autobahn eigentlich das lauteste Geräusch im Auto.
Stand heute habe ich etwa 8 Liter destilliertes Wasser nachgeschüttet - etwa 1100km sind wir bisher gefahren. Beim letzten Mal bin ich aber beim nachfuellen auf diese seltsame Substanz gestossen (hier schon leider teils abgewischt)

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Wirkt ein bisschen wie gemahlener Kaffee, es ist auf jeden Fall kein Schleim oder etwas, was ich mit Öl im Wasser verbinden würde... Hat sowas schonmal jemand von euch gesehen? Die Karre läuft sonst immer noch unauffällig, Temepraturanzeige bewegt sich kein bisschen über oder unter Normalzustand, das Kühlwasser fliesst raus, es tropft an der linken Seite des Kühlers, sieht fast so aus, dass es der 2 Jahre alte Nissens-Kühler hinter sich hat:
viewtopic.php?p=12204#p12204
Rückstände von übergeflossenen Kühlwasser habe ich allerdings auch am Kühlwasserbehälterdeckel gefunden, wobei das System nichtmal zischt, wenn man es nach 2 Stunden abkühlen aufmacht. Durch das Leck im Kühler kann er wohl keinen Druck aufbauen.
Bin am überlegen da irgendein Kühlerdichtmittel reinzukippen, oder einen weiteren Nissenskühler auf die schnelle zu besorgen...
Habe gestern Abend einen Service in der Nähe gesehen, da stand ein Discovery 2 auf dem Hof, vielleicht können die mir Montag weiterhelfen.
Gruesse aus PL
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von FBW »

Mirkoaeo hat geschrieben: Sa 10. Aug 2024, 10:26 Stand heute habe ich etwa 8 Liter destilliertes Wasser nachgeschüttet
Mirkoaeo hat geschrieben: Sa 10. Aug 2024, 10:26 Wirkt ein bisschen wie gemahlener Kaffee, es ist auf jeden Fall kein Schleim oder etwas, was ich mit Öl im Wasser verbinden würde... Hat sowas schonmal jemand von euch gesehen?
Hallo Mirko,

den gemahlenen Kaffee kenne ich auch nicht. Das sieht farblich wie die typischen Beläge in den Motor- bzw Zylinderkopf-Kühlkanälen aus.

Destilliertes Wasser ist ja auch demineralisiert. Schüttet man das in einen patinierten Motor müsste sich das Wasser wieder aufmineralisieren. D.h. abgelagerte Mineralien wie z.B. Kalk müssten sich im Wasser lösen. Denkbar, dass sich davon wieder was an anderer Stelle abscheidet ?! :roll:

Hat jemand in Chemie besser aufgepasst?

Mirkoaeo hat geschrieben: Sa 10. Aug 2024, 10:26 Bin am überlegen da irgendein Kühlerdichtmittel reinzukippen...
Dem Grauen würde ich ein Fläschchen Kühlerdicht spendieren. Was soll da schon passieren...außer dass es dicht wird? :D



zustandsgerechtegelöste Grüße
Frank
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von Mirkoaeo »

Hallo an alle.
Wir sind zurück aus dem Urlaub! Hurra! Dazu gibt es aber einen detaillierten Bericht:

Ich war am Montag bei dem Service in Leba und er hätte mir bis Dienstag einen neuen Kühler besorgt... Allerdings für den doppelten Preis, was er hier in CZ kostet und wieder den Nissens, den ich ja eigentlich nicht mehr wollte. Kühlerdicht würde nichts bringen, dafür läuft da zuviel raus, das Leck an sich haben wir nicht gefunden.
Ich bin dann zur Tanke und habe dort Kühlerdicht gekauft, den nächsten morgen reingekippt, probegefahren und...es war Ruhe - keine Tropfen mehr unter dem Wagen. Super! Bin so 3 Tage in der Gegend rumgefahren, er verlor dann auch wirklich keine Kühlfüssigkeit mehr. Ohne Sorgen sind wir dann am Donnerstag noch an den Strand und der Plan war nachmittags dann die Heimreise anzutreten - Heim für 4 Besatzungsmitglieder, die Tochter des Freundes kommt erstmal mit nach Lysice, bis er nach einer OP wieder fit ist.
Das Wetter am Strand war dann nicht mehr so toll, wir sind letzlich schon kurz nach Mittag losgefahren...doch im Inland war es heiss, sehr heiss - bis zu 35°C, keine Wolken - und wir hatten auch Stau, aber der Wagen machte mit, keine Probleme. Ich habe ihn nicht geschont, es war noch eine lange Reise vor uns, insgesamt gute 9 Stunden reine Fahrzeit, also ging es mit guten 130+Toleranz weiter, wenn kein Stau war. Ich muss dazu sagen, dass wir zwischenzeitlich an einem dutzenden liegengebliebener Wagen vorbeigfahren sind -es war echt heiss.
Kurz nach 17h dann ein kurzes Rucken, Wasserstandsanzeige OK, Temperatur auch noch - dann ein komischer Geruch, kurz danach ging dann die Temperaturanzeige hoch - naechste Ausfahrt 3km, naechster Parkplatz 5... Schiet... dann auch Rauchsignale von unter der Haube, und die Tempratur ging ins rote - Stop - Anhalten, weiter geht nicht.
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Bild

Es war ein breites Stück Autobahn, meine Frau nahm die Kinder auf den anliegenden Grasswall, ich mit der Weste ums Auto herum - der Kühler war leer, nicht viel zu machen, weiter geht es so nicht, obwohl ich ein paar Kanister Wasser dabei hatte, wenn ich die da jetzt reinkippe ist die ZKD sicher hin. 2 Telefonate auf polnische Telefonnummer aus dem Netz waren erfolglos - es war auch Feiertag. Dann meine Versicherungs angerufen, goldene Karte wirds schon richten...
Eine sehr nette Dame nahm sich des Problems an - "kein Problem, sie haben Anrecht auf Ersatzwagen und Abholung ihres Autos, ich versuche erstmal jemanden zu finden, der sie jetzt in Richtung naechste Werkstatt schleppt - Übernachtung zahlen wir, morgen wenn sich eine offene Werkstatt des Wagens annimmt regeln wir die Abreise nach Tschechien. Wenn der Wagen noch irgendwie fahrfähig ist versuchen sie schonmal von der Autobahn wegzukommen, es sind keine 5 Kilometer ind die naechste Stadt".
Zwischenzeitlich kam auch die Strassenhilfe und stellte Kegel auf, dass uns keiner aus Versehen wegputzt.
Nach dem Telefonat war dann der Motor auf normal abgekuehlt, ich schuettete etwa 5 Liter Wasser rein, packte die Familie wieder in den Wagen, der normal lief und wir sind von der Bahn runter zur naechsten Tanke. Wasserverlust war wieder da, aber letzlich sind wir ja damit schon aus Lysice losgefahren, sah nicht so schlimm aus, ich habe die Wasserstandsanzeige von dem Kaffeezeug befreit, damit sie wieder funktioniert und noch eine Packung Kuehlerdicht reingekippt. so koennen wir u.U. weiterfahren, also Wasser nachgekippt, 4 volle 5l-Kanister dabei und weiter...
Nach 30 km dann die Fuellstandsanzeige - das ist nicht viel, auf der Hinreise schaffte er 300km, es sind noch über 500m nach Hause... Angehalten und den Riss entdeckt - oben an der Seite des Kuehlers zischte heisse Luft raus

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OK, auf der Bahn ist damit nichts zu machen, alle Geschäfte sind auch zu, wir fahren weiter so lange es geht Landstrasse und übernachten dann, auch die Versicherung war unterrichtet. Nach dem naechsten Auffuellstopp hat er dann Zuendaussetzer gehabt, lief nicht mehr rund - Oha, also jetzt hat es wohl doch die ZKD erwischt - also per Booking eine Übernachtung gesucht, etwa 20km weiter, es war leider eher eine Notunterkunft, da in der Nähe nix schoeneres frei war - Das Limit von 150Euro/Nacht/ Person von der Versicherung konnten wir leider nicht ausschoepfen - nicht mal das Budget fuer eine Person :-) - In dem Dorf ruckelte er dann schon übel, die Temperatur ging auch langsam wieder hoch.
OK, Kinder schlafen, im Dorf sind 2 Werkstätten, morgen regeln wir das. Zwischenzeitlich war ich dann auch überzeugt, dass das ruckeln nichts heissen muss, denn die Gischt aus dem Kuehler ging direkt auf die Zuendspule.
Der Besitzer des Appartements nahm mich morgens zu einer der Werkstätten, sein Verwandter war Chef, keine kleine Werkstatt, war auch eine TÜV Station.

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Der Sohn sprach gutes Englisch. "Kühler kriegen wir erst Montag und Reparatur - das muss der Papa machen, der hat 40 Jahre mehr Erfahrung, bringen sie den Wagen her". Ich fuhr also den Range den Kilometer rüber, er lief wieder normal - Zuendspulenkontakte waren getrocknet, hatte ich auch morgens nochmal mit WD40 durchgesprüht.
Sie schliffen die Stelle an und taten Epoxykleber drauf - das sah ganz gut aus - hielt aber nicht - nach der Probefahrt war da wieder ein kleiner Riss drin, aber wesentlich kleiner als vorher - der Chef selbst nahm dann Mammut-kleber eine Universalpampe die ich vom Bau kenne und packte die da drüber - das trocknen dauert aber - OK, dann bestätigen sie bitte der Versicherung, dass sie den Wagen nicht reparieren koennen und die schicken jemanden um uns abzuholen - gemacht getan, Versicherung hatte auch schon vorläufig einen Abschleppdienst an der polnischen Grenze in Bereitschaft und wartet nur auf die Email.
Nach der Email dann aber Funkstille und ich wartete weiter, bis der Kleber etwas tocknet:

Bild

Nach etwa einer Stunde rief mich die nette Dame mit schlechten Nachrichten an - "In Anbetracht des Alters ihres Wagens hat der Direktor kein grünes Licht für das Abschleppen des Wagens aus dem Ausland gegeben, ich suche jetzt nach Alternativen, u.U. wenn uns unsere polnischen Partner bestätigen, dass sie den Wagen auch nicht reparieren können - ich melde mich" Ich war natürlich fuchsteufelswild - schon bei der Bestellung der goldenen Karte habe ich das Thema angesprochen, und dass die Versicherung fast eine Tag braucht um festzustellen, wie alt mein Auto ist...
OK, Grauer... Du musst. Zweite Probefahrt, der Kleber schien zu halten - wie lange weiss keiner. Den Leuten von der Wekstätt gedankt, die Familie ins Auto gepackt und losgefahren - Landstrasse. Sie haben mir noch den Epoxykleber mitgegeben, Es war wieder heiss. Nach etwa einer Stunde waren wir in Lodž - 80km geschafft und es rief die nette Dame an: "ich habe die Genehimgung, aber der ursprünglich vereinbarte Partner kann nicht mehr, wir können sie erst morgen abholen." - OK, das sind gute Nachrichten. Pause gemacht, was gegessen, Kuehler kontrolliert - der Riss war Trocken, der Behälter voll. Wir fahren erstmal weiter - meine Frau wollte dann lieber übernachten, ich weiterfahren, diesmal setzte ich mich durch in der Hoffnung, das die Kette falscher Entscheidungen endlich zerreisst.
Die breite Landstrasse endete vor Katowitz, da habe ich mich dann auf die Bahn getraut, es war etwa 7 Uhr, schon etwas Kühler.

Bild

Mit 100 kmh sind wir dann auf der Bahn weiter gefahren, schon in Kontakt mit dem Abschleppdienst. Um 11 Uhr Abend konnte ich ihm dann die ersehnte SMS schreiben: Wir sind zu Hause!

bruised and battered am naechsten morgen:

Bild

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Zuletzt geändert von Mirkoaeo am So 18. Aug 2024, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Range Vogue SE - das Grauen

Beitrag von tonner »

Hallo Mirko,

Was für eine Geschichte, aber wenigstens mit gutem Ausgang!
Es gibt tatsächlich gute Kleber, mit denen man sich helfen kann! Vermutlich hält der Kühler jetzt ewig…

Das mit den Versicherungen ist ein bekanntes Problem, die versuchen immer Haltern von alten Fahrzeugen die Leistung zu verweigern.

Grüße
Udo
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